Frage an Thomas Jarzombek von Atsuko O. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Ogawa,

vielen Dank für Ihre Nachfrage vom 12. Juni 2011 zum Thema Scheinehe.

Die Ehescheidungen zwischen deutschen Staatsbürgern und Nicht-EU-Bürgern sind, gemessen an der Gesamtanzahl der Ehescheidungen in Deutschland, relativ gering. 90 Prozent der geschiedenen Ehen sind deutsch-deutsche Verbindungen. Dies geht aus den aktuellen Ehe- und Scheidungsstatistiken des Bundesamtes für Statistik hervor.

Es werden zwar Eheschließungen sowie Ehescheidungen zwischen deutschen Staatsangehörigen und Angehörigen aus Nicht-EU-Ländern statistisch erfasst, allerdings ist es nicht möglich, nachzuvollziehen, ob drei Jahre nach einer Eheschließung genau dieselbe Ehe wieder geschieden wurde. Dies sind personenbezogene Daten und werden vom Bundesamt für Statistik nicht erfasst.

Deshalb bitte ich um Verständnis, dass ich aus diesen Daten keine beweisbaren Schlussfolgerungen ziehen kann.

Der Blick in die aktuelle Kriminalitätsstatistik zeichnet aber eine erfreuliche Entwicklung: Laut Angaben der aktuellen polizeilichen Kriminalitätsstatistik aus dem Jahr 2010 sind 463 Fälle wegen Erschleichens oder Gebrauchs eines Aufenthaltstitels (Visum) durch Scheinehe erfasst worden. Das ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 74 Fällen. Die Aufklärungsquote liegt dabei im Jahr 2009 sowie 2010 bei 99 Prozent.

Ich hoffe, Ihnen damit weitergeholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Jarzombek