Frage an Thomas Jarzombek von Thomas W. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Jarzombeck,
wie stehen Sie zur PID? Bald werden Sie im Bundestag eine Gesetzesentscheidung über Verbot oder Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) treffen. Dieses Gesetz betrifft nicht nur Eltern, die sich für eine künstliche Befruchtung entscheiden, sondern es hat Auswirkungen auf unser Verständnis vom Rechtsstaat, auf den wir alle als Bürger in diesem Land bisher vertrauen konnten. Die PID zielt darauf, den durch künstliche Befruchtung entstandenen menschlichen Embryo genetisch zu untersuchen, um eventuelle Erbkrankheiten oder Behinderungen zu erkennen. Je nach Befund wird der Embryo dann in die Gebärmutter eingepflanzt oder aussortiert. Eine Studie der Europäischen Gesellschaft für Humanreproduktion und Embryologie (ESHRE) belegt: Für jedes Kind, das nach PID geboren wird, werden durchschnittlich 33 Embryonen „produziert“ und dann beseitigt, weil sie „Qualitätsanforderungen“ nicht entsprechen. Damit ist die PID in jedem Falle ein Instrument zur Selektion von Menschen im frühesten Entwicklungsstadium. So verständlich der Wunsch von Eltern ist, ein gesundes Kind zu bekommen, darf dieser Zweck nicht jedes Mittel heiligen. Ich bitte Sie zu verhindern, daß künftig in Deutschland wieder Menschen oder Ethikkommissionen über „lebenswertes“ und „lebensunwertes“ Leben nach bestimmten, letztlich vom Staat gesetzten „Qualitätskriterien“ urteilen. Mit der PID wird letztlich nicht Leid, sondern das Kind als "möglicher Schaden" selbst abgewendet. Es gibt aber nur ein Leben, und jeder Mensch muß auch künftig dieselbe Chance auf Leben haben.
Ich bitte Sie von ganzem Herzen, sich für ein vollständiges Verbot der PID und den entsprechenden Gesetzentwurf auszusprechen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Weber
Sehr geehrter Herr Weber,
ich danke Ihnen für Ihre Nachricht zu dem sehr wichtigen Thema der Präimplantationsdiagnostik.
Ich bedauere, dass meine Antwort Sie erst jetzt erreicht. Die Gründe für mein Abstimmungsverhalten habe ich ausführlich in meinem Blog aus Berlin http://www.jarzombek.com/blog/ dargelegt, auf den ich gern verweise.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gern jederzeit an mich.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Jarzombek