Laut dem Politbarometer lehnt eine sehr deutliche Mehrheit das Gendern ab. Wie schätzen Sie die Einstellung in Ihrem Wahlkreis dazu ein?
Werden Sie sich in Abstimmungen zu diesem Thema an den Bürgern Ihres Wahlkreises orientieren?
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre interessante Frage, in der Sie sich mit dem Thema Gendersprache in Deutschland beschäftigen. Die Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen, auf die Sie eingehen, bezog sich auf die Verwendung von Gendersternchen und Sprechpausen und Gendersprache in den Medien. Hiernach finden 71 Prozent der Befragten Gendersternchen nicht gut und nur 20 Prozent halten Gendersprache in Medien für wichtig. Da die repräsentative Umfrage einen Querschnitt der Bevölkerung aufzeigt, gehe ich von einem vergleichbaren Stimmungsbild in Steglitz-Zehlendorf aus.
Aus meiner Sicht ist es wichtig, möglichst diskriminierungsfrei zu kommunizieren. Dabei halte ich auch die Diskussion über eine solche Kommunikation für richtig, da diese den Wandel unserer Gesellschaft widerspiegelt. Gleichzeitig ist meiner Ansicht nach das Erzwingen der Gendersprache nicht der richtige Ansatz. Auf diese Weise schaffen sie unnötige Polarisierung, die dann nicht dem Ziel von Gleichberechtigung dient. Ein regionales Beispiel hierfür hat mein Kollege aus der Berliner CDU und Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, Adrian Grasse, erst kürzlich aufgezeigt. Er forderte im Abgeordnetenhaus, dass Studentinnen und Studenten nicht schlechter bewertet werden dürften, wenn sie auf die Gendersprache an der Universität verzichten. Die Berliner SPD, Grünen und Linken ließen sich jedoch auf gar keine Debatte zu dem Thema ein. Eine solche Haltung bringt uns in der Diskussion nicht weiter. Für mich gilt es vielmehr einen moderaten Umgang mit dem Thema Gendern in der deutschen Sprache zu finden. Bleiben Sie weiterhin gesund!
Mit freundlichen Grüßen
T. H.