Warum finden die Linksparteien keinen gemeinsamen Nenner und verzetteln sich anstatt geschlossen für die Verwirklichunh der Rechte der Arbeitnehmer vereint aufzutreten?
Sehr geehrter Herr Neubert,
Ich weiß nicht, wen Sie konkret unter „Linksparteien“ fassen, aber z.B. zwischen der MLPD und der Linkspartei gibt es viele gemeinsame Nenner (Antifaschismus, Umweltschutz, Kampf um Arbeitszeitverkürzung, usw...). Die MLPD reicht dazu auf demokratischer und antifaschistischer Grundlage allen fortschrittlichen Kräften die Hand für eine Zusammenarbeit. Lassen sie uns gemeinsam an der Stärkung dieser Zusammenarbeit wirken!
Es ist allerdings der Antikommunismus, der eine solche Zusammenarbeit oft be- oder verhindert. Er hat bereits in der Geschichte (ausgehend von der SPD) die antifaschistische Einheitsfront gespalten. Daraus sollten wir unbedingt Schlussfolgerungen ziehen.
Die MLPD war deshalb eine der Gründungsmitglieder des internationalistischen Bündnisses – welches genau diesen Grundgedanken praktischer verwirklicht: dort zusammenzuarbeiten, wo man sich einig ist, statt sich in erster Linie über die Unterschiede zu definieren.
Und zur Einheit in strategischen Fragen (also dem Kampf um den Sozialismus, wo die „Rechte der Arbeiter“ die Grundlage der ganzen Gesellschaft bilden) kann ich mich voll der Kritik von Karl Marx am Gothaer Parteitag 1875 anschließen: Wer den Kapitalismus abschaffen will, braucht eine revolutionäre Partei. Eine prinzipienlose Einheit führt nur zum Opportunismus und letztlich zur Verteidigung des Kapitalismus.
Die Krisen im Kapitalismus häufen sich und wie gerade die letzten beiden Jahre zeigen, kennt der Kapitalismus keine Lösung! Wer im Kapitalismus mitregieren will (was zumindest auf die Linkspartei zutrifft) muss sich den Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus unterordnen. Dass die Linkspartei dazu bereit ist, beweist sie in diversen Regierungsverantwortungen auf Landesebene.
Grundsätzliche Lösungen gibt es im Kapitalismus nicht! Die MLPD hat die Schlussfolgerung gezogen, ein neuer Anlauf im Kampf um den Sozialismus ist notwendig!
Ihr Tassilo Timm