Sehr geehrter Herr Timm, die Funke-Mediengruppe hat angekündigt, ihren Erfurter Standort zu schließen. Wie wollen Sie als Direktkandidat die Arbeiter*innen des Standorts unterstützen?
Sehr geehrter Herr Timm,
für die Drucker des Standorts (rund 100 Arbeiter*innen) besteht bereits ein Sozialplan, für die 150 Versandhelfer*innen bisher noch nicht. Wie wollen Sie beide Gruppen in Ihrem Kampf unterstützen? Sehen Sie die Aushandlung eines Sozialplans auch für die Versandhelfer*innen als zielführend an?
Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Meine Quelle:
Sehr geehrter Herr Rot,
danke für Ihre Frage, sie betrifft ein dringendes Problem. Der Kampf um jeden Arbeitsplatz ist eine brennende Frage in vielen Branchen und Betrieben.
Die MLPD unterstützt Kämpfe und Streiks um den Erhalt von Arbeitsplätzen: mit Solidaritätserklärungen, mit praktischer Solidarität, wie dem Besuch bei Streikposten und Streik-Aktionen, mit ihrem Know-How zahlreicher Betriebsgruppen, mit Spendensammlungen usw... – nicht zuletzt auch dadurch, dass sie solche Kämpfe bundesweit und sogar international bekannt gemacht hat.
Selbstverständlich ist der Kampf aller Beschäftigten-Gruppen des Erfurter Druckzentrums voll berechtigt und erfährt unsere uneingeschränkte Unterstützung.
Die Taktik des Kampfes um „Sozialpläne“ halten wir für ein Betrugsinstrument, um die Arbeiter in eine Sackgasse zu führen, denn damit wird der Arbeitsplatz bereits aufgegeben und es geht nur noch um Abfindungen oder sog. „Transfergesellschaften“ (...oft mit direktem „Transfer“ in die Arbeitslosigkeit).
Das wirft auch die Frage eines vollständigen, gesetzlichen und allseitigen Streikrechts auf die Tagesordnung, was es in Deutschland nicht gibt. Während die Vernichtung von Arbeitsplätzen legal ist, ist ein Streik dagegen ungesetzlich.
Einen wichtigen Erfolg erstritten gerade die SITECH-Kollegen gegen VW: Sie erkämpften, dass sie im Konzern weiterbeschäftigt werden müssen (siehe Presse, z.B. rf-news)
Eine solche Auseinandersetzung muss verbunden werden mit der Forderung nach radikaler Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich und der Diskussion über eine gesellschaftliche Alternative zum Kapitalismus. Im Sozialismus würde nicht mehr nach der Profitlogik, sonder den Interessen von Mensch und Natur geplant und gehandelt.
ihr Tassilo Timm