Frage an Tassilo Timm von Robert S. bezüglich Soziale Sicherung
Wie kann es gelingen das die Menschen in Ost und West das gleiche verdienen?
Es ist ein Skandal, dass z.B. die Menschen in Thüringen auch 30 Jahre
nach der Wiedervereinigung nur 77 Prozent des Durchschnittslohnes in
Deutschland bekommen. Alle im Thüringer Landtag vertretenen Parteien
akzeptieren diesen Zustand bzw. haben ihn durch ihre
Regierungsbeteiligung aktiv mitgetragen.
Die Monopole behandeln den Osten wie eine Sonderwirtschaftszone und
bauen so insgesamt Deutschland immer mehr zum Billiglohnland um. Wie
können wir das ändern? Indem die Menschen selbstbewusst um höhere Löhne
kämpfen – das geht nur organisiert. Die Gewerkschaften sind für die
Fragen von Lohn- und Arbeitsbedingungen erste Adresse. In den
vergangenen Tarifrunden stand die Angleichung der Arbeitszeiten und
Löhne immer wieder auf der Tagesordnung. Dass die Gewerkschaftsführung
diese Stimmen in den Verhandlungen meist ignoriert bzw. vor den
Unternehmern kapituliert, ist für mich unverständlich – wie kürzlich bei
den abgebrochenen Tarifverhandlungen für die 35-Stunden-Woche in
Ostdeutschland. Wir brauchen Gewerkschaften als Kampforganisationen,
nicht als Co-Manager.
Die Mehrzahl der Mitglieder des Internationalistischen Bündnisses bzw.
der angeschlossenen Trägerorganisationen sind aktiv in Betrieb und in
der Gewerkschaft. So haben wir das Know-How, um vorwärts zukommen. Wir
fördern die Arbeitereinheit in Ost und West – sie allein ist stark
genug, diese Forderung durchzusetzen. Als Abgeordneter im Thüringer
Landtag würde ich alles dafür tun, um diese Bewegung zu stärken! Darüber
hinaus halte ich es mit Karl Marx: „Statt des konservativen Mottos: "Ein
gerechter Tagelohn für ein gerechtes Tagewerk!", sollte sie auf ihr
Banner die revolutionäre Losung schreiben: "Nieder mit dem Lohnsystem!"“