Wie ist Ihre Meinung zu der Weigerung der Bäckereikette Göing in Hannover, Bargeld als Zahlungsmittel zu aktzeptieren?
Die Bäckereikette Göing aktzeptiert in 4 Filialen laut Auskunft einer Mitarbeiterin der Filiale in Hannover-Waldheim in der 35. Kalenderwoche 2024 (August) nur noch bargeldlose Zahlungen und verweigert die Annahme von Bargeld.
Die erfolgte Umstellung einiger Filialen des Bäckers Göing in Hannover auf ausschließlich barzahlgeldlose Zahlungsmittel lenkt den Blick auf die Veränderungen und Auswirkungen digitaler Transformationsprozesse. Eine Debatte über die Auswirkungen solcher Geschäftsentscheidungen auf die gesellschaftliche Teilhabe ist notwendig.
Die Entscheidung kein Bargeld mehr anzunehmen, bietet für das Unternehmen finanzielle und logistische Vorteile, da Bargeldtransporte in Innenstädten entfallen. Auch eine schnellere Zahlungsabwicklung, Hygiene- und Sicherheitsaspekte führt das Unternehmen an. Die Digitalisierung bietet also zweifellos Chancen für Effizienz und Nachhaltigkeit im Geschäftsbetrieb. Die Entscheidung ist daher aus unternehmerischer Sicht nachvollziehbar.
Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass Bargeld für viele Menschen nach wie vor ein wichtiges Zahlungsmittel ist. Es ist entscheidend, dass wir bei solchen Veränderungen die gesellschaftliche Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger im Blick behalten. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, insbesondere beim Einkauf von Grundnahrungsmitteln, muss für alle Bürgerinnen und Bürger gewährleistet sein.
Es besteht also die Notwendigkeit, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der sowohl die wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen als auch die Bedürfnisse aller Kundengruppen berücksichtigt. Im vorliegenden Fall bietet die Bäckerei eine eigene Karte (Bonuscard) an, mit der auch bezahlt werden kann. Hier wäre es z.B. wünschenswert, wenn diese mit Bargeld aufgeladen werden könnte.
Wir werden zweifellos in vielen Lebensbereichen weiter fortschreitende Digitalisierungsprozesse erleben. Wichtig wird es dabei sein, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle sicherzustellen.
Weitere Fragen an Swantje Michaelsen
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