Was ist eine "feministische Verkehrspolitik"?
Mir erschließt sich der Zusammenhang zwischen Geschlecht und Verkehr bzw. Transportmittel nicht ganz.

Hallo Herr K.,
vielen Dank für die Frage.
Feministische Verkehrspolitik ist ein Ansatz, der die Bedürfnisse aller Menschen – insbesondere von Frauen, Kindern, älteren Menschen und marginalisierten Gruppen – in der Verkehrsplanung und -gestaltung stärker berücksichtigt. Sie hinterfragt die traditionelle Verkehrsplanung und setzt sich für eine gerechtere, sicherere und nachhaltigere Mobilität ein.
Wichtige Themen/Schwerpunkt von feministischer Verkehrspolitik sind zum Beispiel:
*Alltagsmobilität statt Pendlerfokus: Frauen legen oft kürzere, komplexere Wegeketten zurück (z. B. Einkaufen, Kinderbetreuung, Pflegearbeit) statt nur von A nach B zu pendeln.
*Sicherheit & Barrierefreiheit: Sichere Fuß- und Radwege sowie barrierefreie öffentliche Verkehrsmittel, damit z.B. auch Menschen mit Kinderwagen oder mit einem Rollstuhl in unseren Städten und Gemeinden barrierefrei unterwegs sein können.
*Inklusive Planung: Beteiligung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen an der Verkehrsplanung, um geschlechtsspezifische Bedürfnisse besser abzubilden. Denn wenn nur eine bestimmte Gruppe Verkehrsräume plant, werden in der Tendenz Bedürfnisse anderer Gruppen übersehen.
Kurz gesagt: Feministische Verkehrspolitik will Mobilität gerechter, sicherer und nachhaltiger gestalten.
Freundliche Grüße,
Swantje Michaelsen