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Swantje Michaelsen
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Frage von Marek K. •

Was ist eine "feministische Verkehrspolitik"?

Mir erschließt sich der Zusammenhang zwischen Geschlecht und Verkehr bzw. Transportmittel nicht ganz.

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Hallo Herr K.,

vielen Dank für die Frage. 

Feministische Verkehrspolitik ist ein Ansatz, der die Bedürfnisse aller Menschen – insbesondere von Frauen, Kindern, älteren Menschen und marginalisierten Gruppen – in der Verkehrsplanung und -gestaltung stärker berücksichtigt. Sie hinterfragt die traditionelle Verkehrsplanung und setzt sich für eine gerechtere, sicherere und nachhaltigere Mobilität ein.

Wichtige Themen/Schwerpunkt von feministischer Verkehrspolitik sind zum Beispiel: 

*Alltagsmobilität statt Pendlerfokus: Frauen legen oft kürzere, komplexere Wegeketten zurück (z. B. Einkaufen, Kinderbetreuung, Pflegearbeit) statt nur von A nach B zu pendeln.

*Sicherheit & Barrierefreiheit: Sichere Fuß- und Radwege sowie barrierefreie öffentliche Verkehrsmittel, damit z.B. auch Menschen mit Kinderwagen oder mit einem Rollstuhl in unseren Städten und Gemeinden barrierefrei unterwegs sein können.

*Inklusive Planung: Beteiligung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen an der Verkehrsplanung, um geschlechtsspezifische Bedürfnisse besser abzubilden. Denn wenn nur eine bestimmte Gruppe Verkehrsräume plant, werden in der Tendenz Bedürfnisse anderer Gruppen übersehen.

Kurz gesagt: Feministische Verkehrspolitik will Mobilität gerechter, sicherer und nachhaltiger gestalten.

Freundliche Grüße,

Swantje Michaelsen