Wann wird im Zooviertel endlich das Superblock-Konzept umgesetzt?
Sehr geehrte Frau Michaelsen,
vielen Dank für Ihre Kandiatur zum Bundestag für Hannover.
Als Anwohner im Zooviertel ärgert uns der zunehmende Autoverkehr als Durchgangsverkehr und auch als Parkplatzsuchverkehr im Zusammenhang mit HCC und Zoo.
Während die Parkhäuser leer stehen und Verluste schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
G.
Lieber Herr G*,
herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung zu meiner Kandidatur und Ihre Frage zur Verkehrssituation im Zooviertel.
Tatsächlich ist es so, dass wir Grüne uns auf allen politischen Ebenen für eine Verkehrsberuhigung in Wohnvierteln mit weniger Durchgangsverkehr einsetzen. Ein Plus an Sicherheit, weniger Lärm und Abgase, mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr und eine gesteigerte Aufenthaltsqualität sind gute Gründe, Veränderungen in diese Richtung anzustreben.
Im Bundestag habe ich mich genau dafür eingesetzt und im Juni konnten wir mit der Reform des Straßenverkehrsgesetzes einen echten Paradigmenwechsel einleiten. Die Verkehrsplanung kann nun auch an Klima- und Umweltschutz, Gesundheit und städtebaulicher Entwicklung ausgerichtet werden. Damit geben wir den Kommunen neue Entscheidungsspielräume für die Gestaltung vor Ort. Das hat konkrete Auswirkungen, auch für Hannover: wir können jetzt ein Quartier städtebaulich entwickeln und dafür einen Radweg anordnen. Wir können einen Zebrastreifen anlegen, um einen Schulweg sicherer zu machen. Mit mehr Tempo 30 an Spielplätzen oder auf hochfrequentierten Schulwegen erhöhen wir die Verkehrssicherheit gerade für Kinder und Jugendliche. Endlich steht nicht mehr allein der Autoverkehr im Mittelpunkt, sondern die Menschen, ihre Mobilität und ihre Sicherheit.
Für den Stadtteil Zoo in Hannover ist in erster Linie der Bezirksrat Mitte zuständig. Dieser hat in den vergangenen Jahren bereits einige Anträge für Verkehrsberuhigungen in Wohnquartieren gestellt (https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15-1189-2024F1). Leider ist die Umsetzung eher schleppend. Ich würde es daher begrüßen, wenn Sie sich mit Ihrem Anliegen auch direkt an die Vertreter*innen der Parteien im Bezirksrat Mitte wenden. Es ist wichtig, dass Politik und Verwaltung, die Wünsche der Anwohnenden kennen und auf eine Umsetzung hinwirken. Oftmals sind es vor allem Autofahrende, die sich ob des drohenden Verlusts ihrer Privilegien, in Gremien wie den Bezirksräten Gehör verschaffen, und es ist für die politische und gesellschaftliche Debatte hilfreich, wenn diejenigen, die sich weniger Autoverkehr in den Quartieren wünschen zugunsten von Verkehrssicherheit und Lebensqualität, auch zu hören sind.
Die Kontaktdaten (E-Mailadressen) finden Sie hier: https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Politik/Politische-Gremien/Landeshauptstadt-Hannover/Bezirksr%C3%A4te/Stadtbezirk-1-Mitte
Ich bin mir sicher, wir können in den kommenden Jahren viele positive Veränderungen für unsere Quartiere in Hannover erreichen. Die Grundlagen dafür haben wir mit dem neuen Straßenverkehrsrecht schon gelegt.
Mit besten Grüßen
Swantje Michaelsen