Wie steht die Union zum Thema Altersvorsorge mit Aktien?
Sehr geehrter Herr Stracke,
die gesetzliche Rentenversicherung steht vor gewaltigen Problemen, wie erst vor kurzem auch der wissenschaftliche Beirat des Wirtschaftsministeriums in seinem "Brandbrief" betont hat. Dass die Union deshalb für eine Abkehr von der "Rente mit 63" und eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters (abhängig von der Lebenserwartung) wirbt, ist bekannt.
Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Menschen in Deutschland regelmäßig in breit gestreute Aktienfonds und ETF investieren, um privat für das Alter vorzusorgen, würde mich die Position der CDU/CSU zum Thema interessieren. Sollte das langfristige Aktiensparen vom Staat unterstützt werden (z.B. Steuerfreiheit nach einer gewissen Haltedauer oder ab einem gewissen Alter?). Eigenverantwortliches Handeln und Vermögensaufbau durch den Bürger sind ja auch für die Union wichtige Aspekte.
Sehr geehrter Herr N.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Als Union setzen wir bei der Altersvorsorge auf mehrere Säulen. Neben der gesetzlichen Rente sind die private Altersvorsorge und die betriebliche Altersvorsorge zentrale Elemente, um aus unserer Sicht Altersarmut effektiv zu vermeiden. Wir befürworten den Aufbau eines Kapitalstocks mit individuellen Ansprüchen und Ansparmöglichkeit im Verlauf der Lebenszeit. Der Staat legt bei diesem Modell der Generationenrente nach der Geburt eines Kindes Geld in einem Fonds an. Bei Renteneintritt profitiert das Kind von den Zinseffekten dieser Summe und erhöht spürbar die Einkünfte im Alter. Außerdem könnte eine obligatorische betriebliche Altersvorsorgen vor allem für Geringverdiener attraktiv sein, die selten eine zusätzliche Altersvorsorge haben.
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan Stracke