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Stephan Stracke
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Frage von Roland K. •

Frage an Stephan Stracke von Roland K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Stracke

Ich betreibe seit 12 Jahren ein Unternehmen im Bereich der Industrieinstandhaltung.
Seit Anbeginn meiner selbständigen Tätigkeit bin ich gezwungen, entsprechend meines Umsatzes einen Beitrag an die Handwerkskammer abzuführen. Für 2010 beläuft sich der Beitrag auf beinahe 800 €.
Die Leistung der Handwerkskammer - einmal im Jahr eine Rechnung, alle zwei Wochen eine Zeitung, die ungelesen im Müll landet. Es mag sein, dass der ein oder andere Betrieb von der Kammer profitiert. Ich brauche keine Kammer. Damit bzw. mit dieser Meinung stehe ich nicht allein. Es ist unerträglich, dass wir Selbständige in eine Kammer gezwungen werden. Wer mag soll Mitglied sein, dies sollte jedoch eine freie Entscheidung sein. Auch Arbeitnehmer können Ihre Interessenvertretung wählen und werden nicht gezwungen.
Nicht genug, dass wir unter der Steuerlast zusammenbrechen. Die Kammern will auch noch ihren Teil.
Wie lange soll das noch so weiter gehen. Schauen Sie bitte im Internet „Kammerzwang“ da werden Sie staunen. Wann endlich wird auf die Bedürfnisse derer eingegangen, die die Masse der Steuerlast tragen???

Mit freundlichen Grüßen aus Buchloe

Roland Kuhn

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Kuhn,

vielen Dank für Ihre Frage zum sog. „Kammerzwang“ in den Industrie- und Handelskammern.

Der Bund ist gefordert, die Interessen der Verbraucher wie der Unternehmen zu sichern und zu stärken. Die gilt auch für die Zukunft der Kammern. Eine starke berufsständische Interessenvertretung und effiziente Selbstverwaltung durch die Kammern ist unverzichtbar, so dass diese wichtige Institutionen sein und bleiben werden. Hauptziele der Kammern sind, das Gesamtinteresse der zugehörigen Kammermitglieder wahrzunehmen, für die Förderung der gewerblichen Wirtschaft einzutreten und dabei die wirtschaftlichen Interessen einzelner Gewerbetreibender, Betriebe oder Unternehmen zu berücksichtigen, hoheitliche Aufgaben wahrzunehmen und Serviceleistungen anzubieten. Diese Interessenvertretung kann durch eine Kammer besser, wirtschaftlicher und ausgewogener als durch den Staat selbst wahrgenommen werden. So beruht gerade die Vertrauenswürdigkeit, Sachkunde und Objektivität der Kammern auf der Pflichtmitgliedschaft. Denn freiwillige Mitglieder könnten die Berücksichtigung ihrer Sonderinteressen erzwingen. Letztlich stünden dann notwendigerweise umworbene finanzstarke Mitglieder im Vordergrund. Das hätte zur Folge, dass die Zusammensetzung der Mitgliedschaft vom Zufall abhinge und die notwendige Repräsentation aller Gewerbezweige nicht mehr gewährleistet wäre.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Stracke MdB

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