Frage an Stephan Jersch von Joachim S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Sephan Jersch
Sind Sie für den Einsatz von Open Source in der Öffentlichen Verwaltung statt der jetzt üblichen proprietären Software von Microsoft?
Befürworten sie Transparenz in der Öffentlichen Verwaltung auch für die dort benutzte Software?
Sind Sie der Meinung, dass nur mit Open Source eine Transparenz und Kontrolle der Öffentlichen Verwaltung möglich ist, wie sie etwa die FSFE (Free Software Foundation Europe) darstellt.
Sehe Sie bitte auf der Internet-Seite von der FSFE
(Links sind hier nicht erlaubt!)
Setzen Sie selbst Open Source auf ihrem Rechner ein etwa Linux?
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Schiebel
Sehr geehrter Herr Schiebel,
herzlichen Dank für Ihre Frage. Da ich beruflich in der IT tätig bin, bin ich bereits öfter mit diesem Thema in Kontakt gekommen.
Grundsätzlich hat freie Software heutzutage einen Stand erreicht, der es in vielen Bereichen möglich macht diese kostengünstiger und genauso produktiv einzusetzen wie es mit kommerzieller Software möglich ist. Aus diesem Grund befürworte ich den möglichst breiten Einsatz freier Software im öffentlichen Bereich. Die Stadt München hat hier in Deutschland mit ihrem LiMux-Projekt eine bemerkenswerte Vorbildrolle eingenommen.
Eine Kontrolle und Transparenz der öffentlichen Verwaltung halte ich allerdings auch mit kommerzieller Software für möglich, da die Kontrolle von Source-Code bisher nicht Bestandteil solcher Prozesse ist. Das Problem liegt vielmehr in der Abhängigkeit in die sich öffentliche Verwaltungen durch proprietäre Software begeben. Öffentliche Institutionen werden so, aufgrund extrem hoher Migrationskosten, erpressbar und liefern sich der Geschäftspolitik großer Softwareanbieter aus. Das ist nicht zuletzt auch ein finanzielles Risiko für uns Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.
Ich habe mehrere Rechner im Einsatz. Drei laufen unter Linux, einer unter Windows. Hinzu kommt mein Laptop der ebenfalls unter Windows läuft, da die Einrichtung von Linux auf Laptops immer noch nicht anwenderfreundlich genug ist und in fast jeder Konfiguration einzelne Funktionalitäten nicht unterstützt werden, bzw. erst manuell eingerichtet werden müssen. Ich bin aber zuversichtlich, dass auch in diesem Bereich zukünftig weitere Fortschritte verzeichnet werden und auch mein Laptop unter Linux laufen wird.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen ausreichend beantworten und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Stephan Jersch