Frage an Stefan Wenzel von Georg W. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Wenzel,
warum findet das "Fernseh-Streitgespräch" zur Landtagswahl am kommenden Mittwoch (23.1.2008) im NDR unter Ausschluss der Spitzenvertreter der kleineren Parteien (Bündnis90/Die Grünen, FDP, Die Linke.), also auch ohne Sie oder Ihrer Kollegin, Frau Helmhold, statt? Den o. g. Parteien, also auch den Grünen, werden in den Wahlumfragen gute Chancen bescheinigt, die Fünfprozenthürde zu überwinden. Ist der NDR für ihre Nicht-Einladung allein verantwortlich, oder gab es eine Übereinkunft, nach der Ihrer Partei an anderer Stelle Vorteile eingeräumt werden, wenn Sie sich aus dem "Duell der Giganten" heraushalten?
Zudem zeichnet sich als eine mögliche Auswirkung des Wahlergebnisses eine große Koalition ab. Ist es besonders auf diesem Hintergrund nicht sehr fragwürdig, dass im Vorfeld der Wahlen nur diejenigen an so herausragender Stelle im Fernsehen zu Wort kommen, die hinterher ein Regierungsbündnis eingehen, während keiner der Spitzenkandidaten bzw. -kandidatinnen, der dann als Opposition auftretenden Parteien, die Möglichkeit hatte, an dem "Fernseh-Streitgespräch" teilzunehmen?
Hinweis: Ich sende die Frage auch an Frau Helmhold, Sie können sie aber gerne gemeinsam beantworten.
Mit freundlichen Grüßen, Georg Weil
Sehr geehrter Herr Weil,
vielen Dank für Ihre Frage an Frau Helmhold und mich. Vielleicht sind wir in diesem Punkt nicht ganz die richtigen AnsprechpartnerInnen; wir können dem NDR nicht vorschreiben, wen er wann zu seinen Sendungen einlädt. Trotzdem antworten wir Ihnen gerne und - weil wir das miteinander besprochen haben - gleichlautend.
Die Form des "Fernsehduells" der SpitzenkandidatInnen vor Wahlen ist aus den USA zu uns gekommen, hat inzwischen aber auch hier eine gewisse Tradition. Die Idee ist, die beiden aussichtsreichsten KandidatInnen, die in der jeweils kommenden Wahlperiode die Linien der Politik wesentlich bestimmen werden, direkt miteinander vergleichen zu können, sowohl was ihre inhaltlichen Aussagen angeht, als auch in ihrer persönlichen Herangehensweise an Problemstellungen und die Überzeugungskraft ihrer Argumentation.
Aller Voraussicht nach wird es - wie Sie ja auch anmerken - nach dieser Landtagswahl zu einer Koalition kommen müssen. Insofern sind die Faktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen und FDP dann nicht nur in der zweifellos ebenfalls sehr wichtigen Rolle als Opposition, sondern eventuell als Regierungspartner gefragt. Deswegen wird sicherlich das "kleine Fernsehduell" Rösler/Wenzel auch viele ZuschauerInnen anziehen. Es wird am selben Tag, dem 23.01.08, von 18.15 Uhr bis 18.45 Uhr im NDR-Fernsehen gezeigt, live wie das "Große Duell", allerdings nur eine halbe Stunde lang.
Gern hätten Frau Helmhold oder ich an einer Viererdiskussion teilgenommen, das ist aber - wie gesagt - die Entscheidung des Senders. Wir wünschen uns dennoch für beide Sendungen viele ZuschauerInnen und hoffen, dass dadurch nicht nur viele WählerInnen motiviert werden tatsächlich zur Wahl zu gehen, sondern hoffen auch, dass wir gerade die bisher Unentschlossenen dafür gewinnen können am Sonntag grün zu wählen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Ursula Helmhold und Stefan Wenzel.