Frage an Stefan Wenzel von Stefan S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Wenzel,
ich habe aus der Zeitung erfahren, das Sie gemeinsam mit der SPD Fracking in bestimmten Bereichen in Niedersachsen zulassen wollen.
Stimmt das und wenn ja, warum ist das so?
Ich habe auch grün gewählt, um Fracking in Niedersachsen zu verhindern.
Insofern wäre eine - wenn auch nur teilweise - Genehmigung von Fracking ein Grund mehr, nicht mehr grün zu wählen.
Ich meine mit Fracking Bohrverfahren mit Einsatz von chemischen Mitteln, deren Umweltfolgen noch nicht absehbar sind.
Beste Grüße
Stefan Schöwe
Sehr geehrter Herr Schöwe,
die negativen Erfahrungen, die insbesondere in den USA mit dem relativ oberflächennahen Fracking unter Verwendung toxischer Additive gemacht wurden, führen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern zu Recht zu erheblichen Ängsten. Auch namhafte Umweltwissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass die hohen Risiken einer geringen energiepolitischen Bedeutung gegenüberstehen. Dieser Auffassung ist uneingeschränkt zuzustimmen.
Aufgabe einer verantwortlich agierenden Landesregierung ist es, gegenüber dem Bund einerseits für ein Verbot der Schiefergasförderung einzutreten und andererseits – bis dieses Verbot durchgesetzt ist – die geltenden landesrechtlichen Bedingungen bestmöglich zu nutzen, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und die Umwelt zu schützen.
Seit 1961 wurde bei der Erdgasförderung in Niedersachsen rund 300-mal das Fracking zur Stimulation der Gasförderung in tiefen Gesteinsformationen eingesetzt. Auf eine eingehende Untersuchung der Auswirkungen auf Mensch und Umwelt im Vorfeld einer solchen Maßnahme im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung wurde dabei bisher verzichtet. Dieses ist nicht länger hinnehmbar. Mit der von der Landesregierung vorbereiteten Verpflichtung, diese Maßnahmen künftig einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen, wird eingehend geprüft, ob die Fortsetzung dieser Praxis umweltverträglich ist oder nicht.
Mit besten Grüßen,
Stefan Wenzel