Frage an Stefan Mappus von Eugen S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Mappus,
bzgl. des gestrigen TV-Duells mit Herrn Dr. Schmid habe ich folgende Fragen:
1. Wie kommen Sie zu der Aussage: „Ich bin gegen die Arbeitsteilung „Rot-Grün ist für den Ausstieg zuständig, wir können gucken, wie der Strom aus der Steckdose kommt“? Ist Ihnen entgangen, dass Rot-Grün mit dem AKW-Ausstieg die regenerativen Energien massiv gefördert hat und die Energiekonzerne 10 Jahre Zeit hatten, sich auf das Abschalten der ersten AKWs vorzubereiten? Haben Sie schon einmal nachgedacht, warum es trotz sofortiger Abschaltung von 7-8 alten AKWs zu keinen Stromengpässen kommt, ohne im Jahresdurchschnitt Strom importieren zu müssen?
2. Müssen Sie Ihre naive Vorstellung nicht überdenken, dass ein vor 30 Jahren in Betrieb genommenes Kernkraftwerk nicht mehr die gleiche Sicherheit bietet, die es damals vielleicht geboten hat und dass diese Unsicherheit mit jedem Tag zunimmt? Haben Sie schon einmal gehört, dass die Industrie im Allgemeinen Investitionen vornimmt, um die Ausfallsicherheit Ihrer Anlagen zu erhöhen. Finden Sie es nicht merkwürdig, dass die Energiekonzerne dies ausgerechnet bei den gefährlichsten Anlagen vermeiden wollte, die es in Deutschland gibt?
3. Wie steht es mit Ihrem Amtseid als Ministerpräsident, die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren? Gilt dieser Amtseid erst nach den schrecklichen Ereignissen von Japan? Was hat Ihr vehementer Einsatz zur AKW-Laufzeitverlängerung bestimmt? Sie sagten nur, Sie hätten gute Gründe gehabt.
4. Wäre es zuviel verlangt, dass Sie als der größte AKW-Laufzeitverlängerungslobbyist Ihren Fehler öffentlich bekennen und sich dafür entschuldigen?
Mit freundlichem Gruß
Eugen Schiebel