Guten Tag Frau Koß, es ist schon nicht in Ordnung, dass Tierschutz hier nicht als Thema angegeben wird. Warum werden Langstrecken- Tiertransporte in Ländern außerhalb der EU nicht verboten?

Sehr geehrte Frau W.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr starkes Engagement für den Tierschutz. Ihre Sorgen und Forderungen sind berechtigt, und ich teile viele Ihrer Bedenken. Der Schutz von Tieren muss eine wesentlich höhere Priorität in der politischen Agenda haben.

Zu Ihren Fragen möchte ich Folgendes sagen:

• Langstrecken-Tiertransporte in Länder außerhalb der EU: Ich setze mich für eine drastische Reduzierung von Tiertransporten und ein Verbot von Langstreckentransporten außerhalb der EU ein. Die aktuelle Gesetzgebung reicht nicht aus, und wir brauchen strengere Kontrollen sowie alternative Lösungen wie regionale Schlachtung und gekühlte Fleischtransporte.
• Amputationen ohne Narkose: Schmerzhafte Eingriffe wie das Kupieren von Schwänzen oder das Enthornen von Kälbern müssen gesetzlich verboten werden. Es gibt längst Alternativen, die das Wohl der Tiere berücksichtigen. Ich fordere, dass tierschutzwidrige Praktiken nicht länger aus wirtschaftlichen Gründen toleriert werden.
• Private Haltung exotischer Tiere: Der Handel mit exotischen Tieren birgt große Risiken für das Tierwohl und die Umwelt. Eine strengere Regulierung ist dringend notwendig, um Tierleid und illegale Wildtierimporte zu stoppen.
• Wildtiere im Zirkus: Viele Länder haben Wildtiere im Zirkus bereits verboten. Auch in Deutschland gibt es Bestrebungen, solche Auftritte zu untersagen. Ich unterstütze ein Verbot, um diesen Tieren ein Leben in artgerechter Umgebung zu ermöglichen.
• Tierhandel über Online-Plattformen: Der Verkauf von Tieren im Internet ist ein großes Problem, da er unseriösen Händlern Tür und Tor öffnet. Wir brauchen eine gesetzliche Einschränkung, um den Handel zu kontrollieren und Tierheime zu entlasten.
• Verbot von Qualzuchten: Qualzuchten sind eine Folge falscher Zuchtziele und sollten konsequent verboten werden – sowohl bei Haustieren als auch in der Landwirtschaft. Die Bundesregierung muss hier endlich klare und strenge Regelungen erlassen.

Ich stimme Ihnen zu, dass das neue Tierschutzgesetz nicht weit genug geht. Wir brauchen eine deutliche Verschärfung, die das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt stellt. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen verbessert und bestehende Missstände konsequent angegangen werden.

Vielen Dank für Ihr Engagement – Ihr Einsatz für den Tierschutz ist wichtig!

Mit freundlichen Grüßen
Simona Koß, MdB