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Sebastian Hartmann
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Frage von Uli B. •

Frage an Sebastian Hartmann von Uli B. bezüglich Humanitäre Hilfe

Lieber Herr Hartmann,
nachdem das Flüchtlingslager im griechischen Moria abgebrannt ist, stellt sich die drängende Frage nach humanitärer Hilfe für die dort (wieder) obdachlosen Menschen. Obwohl sich viele Kommunen und Städte in Deutschland bereit erklärt haben, Flüchtlinge aufzunehmen, hat sich unser verehrter Innenmister Seehofer gegen eine umgehende humanitäre Hilfe ausgesprochen. Wir müssen, so Herr Seehofer, auf eine europäische Lösung warten (die aber seit 2015 ausgeblieben ist und die nicht zeitnah zu erwarten ist).
Ich appelliere an Sie, sich für die obdachlosen Flüchtlinge aus Moria einzusetzen und eine möglichst zeitnahe Einreise nach Deutschland zu ermöglichen.
Wie ist Ihre Position zu dieser Frage in dieser Situation ?
Herzliche Grüße aus Much
U. B. .

P.S. Wenn es etwas gibt, das ich als Bürger tun kann (außer keinen Innenminister der CSU zu wählen), um dabei mitzuhelfen, diese unsägliche Situation zu ändern, bitte geben Sie mir einen Tipp. Es ist kaum zu ertragen, was dort geschieht, und alle finden nur Ausreden, um bloß nichts tun zu müssen...

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Baldauf,

herzlichen Dank für Ihre Frage zur europäischen Flüchtlingspolitik und der konkreten Situation in Moria. Die Zustände dort sind seit langem katastrophal und unerträglich. Der Brand kann niemanden kaltlassen – es handelt sich schlichtweg um eine humanitäre Katastrophe. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten setzen uns mit aller Kraft dafür ein, diese Notlage zu beenden, für die Zukunft solche Horrorszenarien zu vermeiden und sichere Lösungen für die Menschen dort zu finden, die unseren humanitären Werten gerecht werden.

Bereits in den Brandnächten hat das THW einen ersten Hilfskonvoi entsandt – bis heute folgten vier weitere Transporte. Insgesamt werden 1028 Zelte, 7000 Schlafsäcke, 1400 Feldbetten, 22 Sanitärcontainer sowie Decken und Schlafunterlagen aus Deutschland geliefert. Damit wollen wir die unmittelbare Not lindern, auch wenn mir bewusst ist, dass dies bei weitem nicht ausreicht.
Ich stimme mit Ihnen überein, dass wir uns mit aller Kraft für die Aufnahme von Menschen aus Moria einsetzen müssen. Es ist dem Druck der SPD zu verdanken, dass Deutschland zu den angekündigten 150 unbegleiteten Minderjährigen weitere 1553 Geflüchtete, hauptsächlich Familien mit Kindern, aufnimmt. Zehn weitere EU-Länder plus Norwegen und Serbien haben ebenfalls beschlossen, Menschen zu sich zu holen. Darüber hinaus haben viele Städte und Gemeinden seit einiger Zeit ihre Aufnahmebereitschaft erklärt – wir haben Bundesinnenminister Seehofer aufgefordert umgehend den Weg zur sofortigen Hilfe frei zu machen.

Für eine dauerhaft tragfähige Lösung muss es eine Einigung auf europäischer Ebene geben. Die Überforderung an den EU-Außengrenzen und die schlimmen Zustände für Geflüchtete dort lassen sich nur gemeinsam bewältigen. Die weiterhin andauernde fehlende Bereitschaft von vielen Staaten, sich solidarisch zu beteiligen, ist enttäuschend. Wir Sozialdemokraten treten aktiv für eine Neuausrichtung der europäischen Flüchtlingspolitik und ein gemeinsames europäisches Asylsystem ein – aber nicht auf dem Rücken der Menschen. Wir setzen uns für sichere Asylzentren ein, die unter europäischer Flagge menschenwürdige Standards und rechtssichere Verfahren bieten.

Auf verschiedenen Wegen setzen wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten uns für ein schnelles Handeln zur Bewältigung der unmittelbaren Notlagen ein und wollen für die Zukunft zu umfassenden Lösungen kommen, die Menschen schützt und ihnen hilft. Das ist unser Anspruch. Danke, dass Sie sich ebenfalls bemühen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Sebastian Hartmann

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