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Sebastian Brehm
CSU
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Frage von Hanne G. •

Immer mehr Bankinstitute gehen auf Online-Banking, Alternativen nein.Wenn man kein Online-Banking will, ohne gg. Internet etc. zu sein, was tun?!Die Politik sollte Banken zu Alternativen verpflichten.

Herrn Brehm, haben Sie diesen Punkt überhaupt im Blick, bzw. was wollen Sie dafür tun? Wer Online Banking will, o.k. - wer nicht muss eine Alternative haben. Keiner soll diskriminiet werden ...; in gewisser Weise ist es dies jedoch. Man gerät ins Abseits, wird unter Druck gesetzt (ohne gg. eine digitale Nutzung grundsätzlich sein)! ABer diese persönlichen Daten will ich grundsätzlich nicht ins Internet geben; diese Sache ist nicht 100% sicher. Und die Politik hat bisher nichts getan hier. Was haben oder tun Sie hier ? Eine Laufamholzerin.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau G.,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 08. Februar 2025 und Ihre berechtigten Bedenken bezüglich der zunehmenden Verlagerung des Bankwesens auf das Online-Banking. Ich verstehe Ihre Sorge darüber, dass viele Banken Filialen schließen oder klassische Bankdienstleistungen einschränken, sodass Menschen, die bewusst auf Online-Banking verzichten möchten, immer weniger Alternativen haben.

 

                1. Finanzdienstleistungen müssen für alle zugänglich bleiben

Wir als CSU setzen uns dafür ein, dass alle Bürgerinnen und Bürger weiterhin Zugang zu klassischen Bankdienstleistungen haben, unabhängig davon, ob sie Online-Banking nutzen oder nicht. Es darf nicht sein, dass Menschen, die bewusst auf digitale Finanztransaktionen verzichten, benachteiligt oder unter Druck gesetzt werden. Es sollte, wie in allen Bereichen des Lebens Wahlfreiheit geben.

Deshalb ist es uns wichtig und fordern wir:

  • Erhalt von Bankfilialen in ländlichen und städtischen Regionen: Die Politik muss mit Banken und Sparkassen Lösungen erarbeiten, damit Bargeldversorgung und persönliche Beratung gesichert bleiben. Hier bietet sich oftmals eine Kooperation der Banken auf lokaler Ebene an.
  • Pflicht zur Bereitstellung analoger Bankdienstleistungen: Banken sollten gesetzlich verpflichtet werden, weiterhin Basisdienstleistungen wie Überweisungen und Kontoabfragen in Papierform anzubieten, ohne dass dies mit unverhältnismäßig hohen Gebühren verbunden ist.
  • Förderung sicherer Alternativen: Es muss bankgestützte Offline-Lösungen geben, die sichere und einfache Zahlungsweisen ermöglichen, ohne Daten ins Internet geben zu müssen.

 

                2. Datenschutz und Sicherheit – berechtigte Sorgen

Sie haben völlig recht: Nicht jeder möchte sensible Finanzdaten im Internet speichern oder übertragen. Während Online-Banking für viele praktisch ist, bleibt es ein mögliches Sicherheitsrisiko, und es muss weiterhin möglich sein, Bankgeschäfte offline und sicher abzuwickeln. Die CSU setzt sich deshalb für höchste Datenschutzstandards und mehr Schutzmechanismen im Bankensektor ein.

 

                3. Finanzdienstleistungen als Teil der Daseinsvorsorge

Gerade ältere Menschen, Menschen ohne Internetzugang oder Bürgerinnen und Bürger mit hohen Sicherheitsbedenken dürfen nicht aus dem Bankensystem ausgeschlossen werden. Bargeld, Schalterservice und analoge Bankverfahren sind ein Bestandteil der Daseinsvorsorge und müssen geschützt werden.

 

Unsere Forderungen hierzu sind klar:

  • Bargeldnutzung muss erhalten bleiben – wir lehnen jede Einschränkung des Bargeldverkehrs ab.
  • Die Versorgung mit Bankdienstleistungen sollte flächendeckend gesichert sein, auch in kleinen Orten oder Stadtteilen, wo Filialen sonst geschlossen werden könnten. Hier bieten sich Kooperationen der Bank vor Ort an, eine gemeinsame Lösung zum Wohle der Kunden zu erreichen.
  • Politische Anreize für Banken, analoge Dienstleistungen beizubehalten, anstatt sie systematisch abzubauen.

 

              4. Fazit: Wahlfreiheit für alle Bürgerinnen und Bürger

Online-Banking ist für viele eine sinnvolle Option, aber niemand darf gezwungen oder benachteiligt werden, wenn er bewusst darauf verzichtet. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass Banken Offline-Alternativen bereitstellen und die persönliche Entscheidungsfreiheit in Finanzfragen gewahrt bleibt.

Ich danke Ihnen für Ihre Anfrage und Ihr Engagement in diesem wichtigen Thema. Gerne stehe ich für weitere Rückfragen oder einen persönlichen Austausch zur Verfügung.

Ich hoffe ich konnte Ihre Frage beantworten und stehe für weitere Rückfragen zur Verfügung. 

Herzliche Grüße

 

 

Sebastian Brehm, MdB

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