Portrait von Sebastian Brehm
Sebastian Brehm
CSU
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Frage von Ralph S. •

Als langjähriger Leiter mehrerer Steuerberatungsbüros sind Sie höchstwahrscheinlich Multimillionär. Warum sollte die kleine Frau bzw. der kleine Mann Ihnen bei der anstehenden BTW ihre Stimme geben?

Portrait von Sebastian Brehm
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre direkte Frage vom 12. Februar 2025. Ich nehme solche Anliegen sehr ernst, denn Politik lebt vom Dialog und dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.

1. Steuerpolitik aus der Praxis – mein beruflicher Hintergrund als Vorteil für die Politik

Meine Tätigkeit als Steuerberater – insbesondere in der Funktion als Leiter mehrerer Steuerberatungsbüros – hat mir erst die tiefen Einblicke in die Herausforderungen der Steuerpolitik ermöglicht. Gerade durch diese Verantwortung ist es mir möglich aus der Praxis heraus zu erkennen, wo unser Steuersystem ungerecht, kompliziert oder leistungsfeindlich ist und wo es echte Reformen braucht.

Wichtig ist aber zu betonen: Mein Bundestagsmandat steht klar im Vordergrund. Die politische Arbeit für eine gerechtere Steuer- und Wirtschaftspolitik ist mein zentraler Auftrag, übrigens seit vielen Jahren. Meine Erfahrung aus der Steuerberatung ermöglicht es mir, sachkundige und praxisnahe Entscheidungen zu treffen, die nicht nur in der Theorie gut klingen, sondern den Menschen und Unternehmen tatsächlich helfen. Viel zu häufig muss ich im Finanzausschuss die Erfahrung machen, dass über Millionen Existenzen von Menschen durch ungerechte Steuerpolitik entschieden wird, weil der Sachverstand fehlt. Das ist aus meiner Sicht nicht hinnehmbar. Gerade die Entscheidungen der letzten Legislatur haben das eindrücklich gezeigt.

 

2. Politik für die arbeitende Mitte – nicht für wenige Privilegierte

Meine Motivation, mich politisch seit meiner Jugendzeit zu engagieren, ist es, gerechte Rahmenbedingungen für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, insbesondere für die hart arbeitende Mitte unserer Gesellschaft. Leistung muss sich wieder lohnen.

Als Steuerberater habe ich mich immer dafür eingesetzt, dass Menschen, die durch ihre Arbeit und ihr Engagement zum Wohlstand unseres Landes beitragen, auch fair behandelt und nicht durch hohe Abgaben oder übermäßige Bürokratie belastet werden.

 

3. Steuerpolitik der CSU: Mehr Netto vom Brutto für alle

Unser Ziel ist es, dass sich Leistung wieder lohnt – für die kleine Frau, den kleinen Mann und alle, die in diesem Land arbeiten. Deshalb fordern wir: 

  1. Senkung der Steuerlast für niedrige und mittlere Einkommen:
    1. Der Einkommensteuertarif soll künftig flacher verlaufen, damit mehr Netto vom Brutto bleibt​
    2. Der Spitzensteuersatz soll erst ab 80.000 Euro greifen, um gerade die arbeitende Mittelschicht nicht zusätzlich zu belasten​
    3. Der Grundfreibetrag wird regelmäßig erhöht, damit Geringverdiener von Anfang an entlastet werden​
  2. Abschaffung des Solidaritätszuschlags: Der Soli wurde ursprünglich zur Finanzierung der Wiedervereinigung eingeführt. 35 Jahre später ist er nicht mehr gerechtfertigt und belastet unnötig Arbeitnehmer und mittelständische Unternehmen​
  3. Steuerfreiheit für Überstundenzuschläge: Wer mehr arbeitet, soll auch spürbar mehr davon haben. Daher setzen wir uns für steuerfreie Überstundenzuschläge ein​
  4. Erhöhung der Pendlerpauschale: Gerade für Menschen im ländlichen Raum ist es wichtig, dass sich das tägliche Pendeln nicht finanziell negativ auswirkt​

  

5. Warum CSU wählen? Weil wir Entlastungen für alle wollen

Ich bin nicht in die Politik gegangen, um nur wenigen zu helfen – sondern um für eine gerechtere Steuer- und Wirtschaftspolitik einzutreten, die allen zugutekommt. Unsere steuerpolitischen Forderungen aus dem Wahlprogramm sind darauf ausgelegt, genau das zu erreichen.

Es geht nicht darum, ob jemand „klein“ oder „groß“ ist, sondern darum, dass wir alle Bürgerinnen und Bürger fair entlasten, Anreize für Arbeit schaffen und unser Land wirtschaftlich stärken.

Als mittelständischer Unternehmer gerade in der Steuerberaterbranche ist es nicht möglich Millionen zu verdienen. Im Rahmen der Veröffentlichung von Nebeneinkünften werden die Brutto-Umsätze (inkl. Mehrwertsteuer) veröffentlicht. Davon werden alle Betriebskosten (Personal- IT- und sonstige Sachkosten) sowie Steuern und Krankenversicherungsbeiträge abgezogen, daher täuscht das Bild oft und es werden leider immer wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Ich bin sehr für eine transparente Veröffentlichung möglicher Abhängigkeiten. Diese sind bei mir nicht gegeben, da meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mittelständische Mandate aus der Region Nürnberg betreuen, die nichts mit meiner Tätigkeit im Deutschen Bundestag zu tun haben. Es wäre fahrlässig, wenn es mittelständischen Unternehmern nicht möglich wäre, Politik aus der Praxis im Deutschen Bundestag zu vertreten. Dies hätte zur Folge, dass noch weniger Menschen aus dem Mittelstand sich in der Politik engagieren würden. Praxisnähe und Fachkompetenz sind aber aus meiner Sicht notwendige Voraussetzungen für sachgerechte Entscheidungen.

Ich danke Ihnen für Ihre Frage und stehe gerne für weitere Diskussionen zur Verfügung.

Herzliche Grüße

 

Sebastian Brehm, MdB

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