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Sandra Weeser
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Frage von Manuela V. •

Warum gibt es für Arbeitnehmer mit einem durchnittlichen Einkommen, 2000€, keinen Wohnraum mehr in Berlin? Es wird nur noch Wohnungen mit WBS vermietet.

Der Arbeitnehmer der das System aufrecht erhält kann keinen Wohnraum mehr in Berlin anmieten. Nur noch Wohnungen mit WBS den ich mir von meinem Einkommen überhaupt nicht mehr leisten kann. Menschen die nicht arbeiten bekommen einen WBS und damit Wohnraum. Bürger die dem System nicht mit ihrer Arbeitsleistung zur Verfügung stehen bekommen Wohnraum, größtenteils auch Neubau Erstbezug auf Steuerzahlerkosten. Der Arbeitnehmer darf dann höhere Kosten aufwenden, wenn er das Glück hat eventuell noch eine Wohnung im Umland anzumieten, um den Arbeitsweg mit dem Auto zu bewältigen. Steuern, Versicherung, Benzin und den Parkplatz fürs Auto auf der Arbeit. Wann genau wird etwas für den Arbeitnehmer getan? Wohnraum für die arbeitende Bevölkerung, Kostenlose Parklätze für Schichtarbeiter in drei Schichten? Oder sollen wir alle Bürgergeld beantragen?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau V.

vielen Dank für Ihre Frage, auf die ich gerne antworte.

Ihren Unmut kann ich nachvollziehen. Wir haben aktuell ein echtes Problem bei der Wohnraumversorgung der Menschen in den Ballungszentren. Der Wohnungsmangel in den Großstädten wirkt sich offensichtlich auch auf Ihre ganz persönliche Wohnsituation aus.

Es werden verschiedene Ansätze diskutiert, wie man dem entgegenwirken kann. Es ist für mich aber klar, dass es nur eine wirklich wirksame Maßnahme gibt, um die Wohnungsnot in den Großstädten und insbesondere auch in Berlin zu mildern: Wir müssen bauen! Und das sehr viel und möglichst schnell.

Gleichzeitig müssen wir schauen, was im Sozialwohnungsmarkt falsch läuft. Ein Problem ist beispielsweise, dass vermutlich viele Sozialwohnungen von Menschen bewohnt werden, die eigentlich keine Sozialwohnung benötigten. Insbesondere in Berlin ist davon auszugehen, dass wir es in dieser Hinsicht mit einem echten Problem zu tun haben. Denn ob die ohnehin sehr wenigen Sozialwohnungen tatsächlich von Mietern bewohnt werden, die noch immer Anspruch auf einen WBS haben und besonders auf günstige Mieten angewiesen sind, weiß der Berliner Senat nicht und führt auch keine entsprechenden Kontrollen durch. Ein erster Schritt sollte also sein, den Sozialwohnungsmarkt nur für diejenigen zu öffnen, die auch wirklich auf Unterstützung angewiesen sind.

Was nicht eintreten sollte, ist eine Konkurrenzsituation zwischen dem Sozialwohnungsmarkt und dem freien Wohnungsmarkt. Arbeitnehmer mit durchschnittlichen Einkommen müssen die Möglichkeit haben, in den Städten wohnen zu können. Und da wiederhole ich mich: Die einzige echte Maßnahme, mit der das dauerhaft sichergestellt werden kann, ist der Neubau. In der Bundesregierung arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Neubauzahlen zu steigern. Mit den richtigen Instrumenten bin ich zuversichtlich, dass uns dies auch gelingen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Sandra Weeser

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