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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
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Frage von Karin C. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Karin C. bezüglich Jugend

Sehr geehrte Frau Bätzing,

mit Interesse habe ich gestern die Sendung "hart aber fair" in der ARD gesehen.

Dazu meine Frage an Sie. Inwieweit gibt es seitens Ihres Hauses konkrete Maßnahmen in Bezug auf Werbeeinschränkungen für alkoholische Getränke vor 20:00 Uhr. Und inwieweit sind sie mit Vertretern der Alkoholindustrie übereingekommen, das Sponsoring für sportliche Aktivitäten gesetzlich zu begrenzen?

Dies würde mich als Mutter und Großmutter sehr interessieren.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Clemens,

es tut mir sehr leid, dass ich heute erst dazu komme, Ihnen zu antworten.

Eine Ihrer Fragen bezieht sich auf Werbeeinschränkungen für alkoholische Getränke vor 20 Uhr. Ich begrüße eine solche Werbeeinschränkung, für diesen Bereich sind jedoch die Bundesländer über den Rundfunkstaatsvertrag bzw. den Medienschutzvertrag zuständig.

Ein besserer Kinder- und Jugendschutz ist mir besonders wichtig. Deshalb setze ich auf Verbesserungen im Bereich der Selbstkontrolle der deutschen Werbewirtschaft. Denn eine funktionierende und effiziente Selbstkontrolle ist notwendig. Nach meiner Auffassung käme eine Überarbeitung der bestehende Selbstverpflichtungen und Verhaltensregeln oder eine Reform des Deutschen Werberates in Frage. Die kürzlich vorgenommenen Mini-Reformen des Deutschen Werberates reichen hingegen nicht aus. Nach wie vor ist der Deutsche Werberat nur aus Industrie-Vertretern zusammengesetzt. Zudem wird die Fernsehwerbung nicht vor der Ausstrahlung auf Übereinstimmung mit den Regeln der Selbstkontrolle überprüft.

In Deutschland sollte jegliche Werbung für Alkohol vor der Aussendung im Fernsehen durch den Deutschen Werberat auf Regelbefolgung überprüft werden. In zahlreichen Staaten wird diese Maßnahme bereits erfolgreich eingesetzt, darunter Großbritannien und Irland.

Auch Ihre Frage zum Sponsoring für sportliche Aktivitäten beantworte ich Ihnen gern:

Ich vertrete die Auffassung, dass Sport und Alkohol nicht zusammenpassen. Daher setze ich mich in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen dafür ein, Jugendlichen und Erwachsenen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol nahezubringen.

Zu dem Thema habe ich mich im August letzten Jahres mit Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der Deutschen Fußball Liga und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu einem Gespräch getroffen und eine Kooperation vereinbart. Der Fußball hat in Deutschland klare Rahmenbedingungen geschaffen. In der Jugendordnung des DFB ist ein Werbeverbot für alle Jugendspiele festgelegt. So muss etwa die Jugend eines Bundesligavereins, der eine Brauerei als Trikotpartner hat, in der A- oder B-Junioren-Bundesliga mit einem Alternativtrikot antreten.

Mit dem DFB war ich mir einig, dass der Kinder- und Jugendfußball frei von Bier-Sponsoring und -Werbung werden muss. Deshalb sollen Trikots in Kindergrößen nur ohne den Biersponsor angeboten werden.

Die Verbände sprachen sich allerdings gegen ein generelles Werbe- und Sponsoring-Verbot aus.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing

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