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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
SPD
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Frage von Sandro S. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Sandro S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Bätzing!
Ich beobachte seit geraumer Zeit wie immer mehr Bürger der Bundesrepublik eine Bleivergiftung erleiden, aufgrund ihres Cannabis konsums. Nun ist meine Frage wie es möglich sein kann, dass die Bundesregierung und insbesondere Sie als Drogenbeauftragte, ohne ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, dabei zusehen wie die Gesundheit von Millionen deutscher Staatsbürger imens gefährdet wird?
Es ist doch offensichtlich höchste Zeit das dieser beträchtliche Anteil des Volkes durch hilfreiche Maßnahmen geschützt werden muss!
Aber Nein! In der BRD kann man Drogen generell nicht ohne mit einer Strafanzeige rechnen zu müssen, auf Schadstoffe untersuchen lassen. Dies führt nicht nur zur Schädigung der Betroffenen durch ihre Unwissenheit, sondern führt auch zwangsläufig dazu, dass die Schuldigen für diese Schädigungen nicht zur rechenschaft gezogen werden. Denn mal ehrlich, wer würde sich selbst eine Strafverfolgung auferlegen?

Sind ihnen diese Staatsbürger egal?

Ich bitte um eine schnelle Reaktion!
Denn im Gegensatz zu "Spice" ist dies eine ernsthafte Gefährdung und erfordert somit auch ernsthafte Maßnahmen!!!

Mit freundlichen Grüßen
S. Schneider

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schneider,

haben Sie vielen Dank für Ihren Hinweis. Ich kann Ihre Befürchtungen gut verstehen, kann im Augenblick aber nur sagen, dass über die wenig konkreten Angaben des Deutschen Hanfverbandes hinaus noch keine weiteren Meldungen vorliegen. So lange keine konkreten Fälle dokumentiert sind, sehe ich zu einer Ermittlung zusätzlicher Gesundheitsrisiken keine Veranlassung. Es wäre unangemessen und angesichts knapper staatlicher Ressourcen wenig verantwortlich, eine flächendeckende Untersuchung allein auf der Grundlage einer unbestätigten Meldung zu initiieren.

Um die Risiken des Konsums von verunreinigtem Cannabis zu vermeiden, empfehle ich,

* auf Cannabiskonsum ganz zu verzichten, so lange Risiken durch verunreinigtes Cannabis bestehen könnten,
* falls Konsumenten sich hierzu nicht in der Lage sehen, den Gebrauch so weit wie möglich einzuschränken und ggf. professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen,
* falls Konsumenten den Verdacht haben, dass ihr Cannabis verunreinigt sein könnte, es nicht zu konsumieren und nicht weiterzugeben,
* nicht mehr bei Händlern zu kaufen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie verunreinigtes Cannabis verkaufen, und andere Konsumenten zu warnen,
* sofort einen Arzt oder eine Notaufnahme aufzusuchen, falls sie gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit dem Cannabiskonsum bemerken (Husten, Atemwegsreizungen).

Viele Landesapothekerkammern haben die Möglichkeit geschaffen, Rauschmittelverdachtsproben bei einer Apotheke abzugeben und gegen eine Unkostengebühr von 30-50 Euro qualitativ und anonym beim Zentrallaboratorium deutscher Apotheker (ZLA) in Eschborn untersuchen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Bätzing

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