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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
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Frage von Prof. Dr. Ludger S. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Prof. Dr. Ludger S. bezüglich Gesundheit

Gratulation zum Erfolg: "Krebsbilder auf Zigarettenpackungen"
Nikotinschleichwerbung im Fernsehen

Liebe Frau Bätzing,

als Sie mich vor ca. einem Jahr zum Frühstück einluden, hatte ich diesen Voschlag gemacht. Ich bin außerordentlich erfreut, dass es Ihnen gelungen, dies nun bis Ende 2009 zu realisieren. Dies wird in der Zukunft ein bleibendes und eindringliches Zeichen Ihrer Bemühungen sein. Dass laut Stat. Bundesamt der Verkauf von Zigaretten 2008 um fast 3 % zurückgegangen ist, ist Ihnen und allen gegen die Nikotinsucht Kämpfenden zu verdanken. Die entsetzlichen Krebsbilder werden dafür sorgen, dass dieser Abwärtstrend weitergehen wird.

Werbung für Nikotinprodukte sind im Fernsehen verboten, jedoch nicht die Schleichwerbung, die viel wirksamer ist. Wir finanzieren das öff.-rechtliche Fernsehen und somit viele Filme wie z. B. die Flugzeugentführung nach Mogadischu. Dort wurde fast jede Minute rauchende Schauspieler gezeigt. Ist es der Regierung nicht möglich, diese Schleichwerbung zu unterbinden?

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Ludger Schiffler, Berlin

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Schiffler,

ich danke für Ihre Ermunterung, möchte aber richtigstellen, dass die geplanten bildgestützten Warnhinweise auf Zigarettenpackungen die Umsetzung der am 1.9.2003 verabschiedeten Pictogramm-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaften (2003/641/EG) zur Ergänzung der Warnhinweise um Fotos/Pictoramme auf Zigarettenschachteln darstellen. Diese Richtlinie sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten der EU die Richtlinie freiwillig in nationales Recht übernehmen können. Hierfür setze ich mich ein, jedoch ist die Richtlinie noch nicht in Deutsches Recht umgesetzt. Daher besteht derzeit noch keine gesetzliche Verpflichtung zum Anbringen bildgestützter Warnhinweise.

Das Rauchen in Film und Fernsehen hat Einfluss auf das Rauchverhalten von Kindern und Jugendlichen. Je mehr Rauchszenen ein Kind oder ein Jugendlicher in Filmen gesehen hat, desto höher ist seine Wahrscheinlichkeit, mit dem Rauchen zu beginnen. Besonders das Rauchverhalten der Stars schafft für Kinder und Jugendliche einen verstärkten Anreiz zur Nachahmung. Ich setze mich daher bei Film- und Fernsehschaffenden, den Filmproduzenten und den Sendeanstalten für einen freiwilligen Verzicht auf die Darstellung von Rauchereignissen ein.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Bätzing

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