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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
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Frage von Christoph J. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Christoph J. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Bätzing!

Seit einiger Zeit häufen sich Berichte über Spice. Wie schon bekannt, ist es ja legal, relativ leicht zu erhalten und für manche Leute ein geeigneter Ersatz für Cannabis. Vor allem, wenn es darum geht, dass der Konsument in bestimmten Fällen kein THC im Blut haben darf.
Ich kenne sehr viele Menschen, bei denen das der Fall ist (MPU, Bundeswehr ect.).
Erst gestern habe ich mich lange mit einem dieser Menschen unterhalten. Auch er raucht seit einiger Zeit Spice bzw Spice-ähnliche Mischungen, weil er kein THC im Blut haben darf.
Wie neulich herausgefunden wurde, steckt hinter der Wirkung ja ein synthetischer Stoff, der wohl stark krebserregend sein soll.
Da haben wir den Salat!
Viele, die vorher (in Grenzen) Cannabis konsumiert haben, greifen nun zu Spice, weil sie keine Angst mehr vor Strafverfolgung haben müssen, da es ja frei erhältlich ist. Nur durch das Verbot von Cannabis sind die Leute gewissermaßen "gezwungen" auf das schädlichere, synthetische Produkt zurück zu greifen.

Obwohl sie ohne Zweifel wünschenswert wäre, wird es eine drogenfreie Gesellschaft wohl niemals geben. Jeder Mensch hat ein "Recht auf Rausch", das den deutschen Bürgern allerdings nur in sehr geringem Maße zugesichert wird (Alkohol).

Zu meinen Fragen:

1. Warum müssen Cannabis Konsumenten regelmäßig zu einem Drogenscreening, aber Alkoholkonsumenten nicht? Wenn jemand mit legalen Drogen (z.B.: Alkohol) im Blut am Steuer erwischt wird, so wird er wahrscheinlich für einige Zeit den Führerschein abgeben müssen, darf aber trotzdem weiterhin Alkohol trinken. Geht es um illegale Drogen, wird ein Screening angeordnet und der Konsument "muss" zur schädlicheren Ersatzdroge Spice greifen. Das ist doch nicht das Ziel der Drogenpolitik?!

2. Denken Sie nicht, dass es ein geeigneter Zeitpunkt wäre, die deutsche Drogenpolitik zu überdenken? (Nicht nur) in meinen Augen ist die derzeitige Drogenpolitik (längst) gescheitert.

Hochachtungsvoll
Christoph Jäschke

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