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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
SPD
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Frage von Hans B. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Hans B. bezüglich Gesundheit

Guten Tag Frau Bätzing,

Mit großer Verwunderung bin ich heute auf die Initiative "Stay Gold " gestoßen. Auf der Website der Initiative bei der sie Schirmherrin sind wird der maßvolle Alkoholgebrauch propagiert.
Ich zitiere : "Stay Gold heißt: Etwas trinken ist okay – zu viel trinken ist absolut uncool! "

Auserdem lautet die Überschrift : " Dont drink too much"

Wie passt das zu dem Slogan der Polizei :
Gegen Alkohol und Drogen ?

Die Kampanie von ihnen suggestiert das es einen maßvollen - also unschädlichen Konsum von dem Nervengift Alkohol gibt.
Dieses entspricht aber nicht dem aktuellen Forschungsstand.

Heute wissen wir das Alkohol eine der schädlichsten und abhängigst machenden Rauschgifte ist die es gibt. Alkoholabhängigkeit ist mit der einer Opiatabhängigkeit zu vergleichen. Die Rückfallquote von therapierten Alkoholsuchtkranken ist erschreckend. Der hohe Alkoholkonsum verursacht erhebliche volkswirtschaftliche Schäden. Diese werden auf 22 Mrd. Euro pro Jahr betitelt. Von den Familiären Problemen ganz zu schweigen.

Und da stellen sie sich hinter eine Kampanie die sagt Ein bisschen Alkohol ist Ok ?

Es wird schön erklärt wieviel in einem Glas Alkohol ist und wieviel man davon pro Woche trinken sollte.
"Aber Vorsicht: Die Empfehlung gilt nicht für Jugendliche, denn ihr Organismus und ihr Gehirn befinden sich noch in der Entwicklung. "

Ich dachte die Kampanie soll gerade Kinder und Jugendliche ansprechen ?
Damit sagen sie doch das Kinder und Jugendliche keinen Alkohol trinken sollen !

Wie soll man Kinder und Jugendlichen klar machen das jeglicher Alkoholkonsum unnötig und ungesund ist wenn die Bundesdrogenbeauftragte und die Polizeigewerkschaft sagt :

Trinken ist Ok aber nur ein bisschen !

Wenn man sich die "Partner" bzw Sponsoren dieser Kampanie mal ansieht wird man merken das diese Organisatoren auch kein Interesse daran haben das weniger Alkohol getrunken wird denn jede hat Werbeverträge mit namhaften Alkoholhersteller.

Ich hoffe sie überdenken die Sache mal für einen Moment.

MFG

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Bauer,

Ihre Kritik bezieht sich auf die Kampagne "Don´t drink too much - Stay Gold".

Selbstverständlich teile ich im Ansatz Ihre Einschätzung, dass der Konsum von Alkohol durchaus Gefahren birgt.

Die von Ihnen kritisierte Kampagne ist eine Initiative der Innenministerkonferenz, die sich auf ihrer Herbsttagung im Vorjahr für eine jugendgemäße Öffentlichkeitskampagne ausgesprochen hat, die zur nachhaltigen Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs beitragen soll. Die Überlegungen im Vorfeld waren, dass junge Menschen nicht erreicht werden, wenn allein mit Verboten oder dem erhobenen Zeigefinger agiert wird. Hier geht es auch nicht um eine allgemeine Kampagne zur Alkoholprävention, sondern es ist eine Kampagne gegen exzessiven Alkoholkonsum und Gewalt. Denn der Trend zum exzessiven Trinken bei Jugendlichen ist weiterhin ungebrochen. Jeder fünfte Jugendliche betrinkt sich mindestens einmal im Monat mit mindestens fünf oder mehr Gläsern Alkohol. Häufig folgen diesem Rauschtrinken Gewalttaten. Und wie Sie richtig feststellen, stellt Alkohol durchaus eine erhebliche gesundheitliche Gefährdung für Heranwachsende dar. Daher unterstütze ich die Kampagne der Polizei gegen das Rauschtrinken durch meine Schirmherrschaft.

Die einprägsamen Motive der Kampagne zeigen die Schattenseiten des exzessiven Alkoholkonsums und führen jungen Menschen vor Augen, dass Trinken alles andere als "cool" ist. In Anzeigen, auf Plakaten und Kampagnen-Bierdeckeln, mit Aktionsspots auf der Homepage www.staygold.eu sowie mit Unterstützung prominenter Sportler warnen die Polizei und ihre Partner Heranwachsende vor den Folgen des Komasaufens.

Zur Klarstellung möchte ich darauf hinweisen, dass für Jugendliche unter 16 Jahren gilt: Null Alkohol! Die eigentliche Zielgruppe der Kampagne sind junge Menschen ab 16 Jahren, die bereits Alkohol trinken dürfen. Die Kampagne richtet sich an diese jungen Leute mit dem Appell, wenn überhaupt, dann möglichst wenig zu trinken und somit den riskanten Konsum zu reduzieren.

Selbstverständlich wird diese neue Kampagne durch bereits bewährte allgemeine Kampagnen zur Alkoholprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wie "Alkohol. Verantwortung setzt die Grenze" und "Na toll!". ergänzt.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Bätzing

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