Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Werner C. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Bätzing,
auf Seite 32 Ihres aktuellen Drogen- und Suchtberichtes schreiben Sie, dass das Drogenproblem – nach Darstellung des Executive Director United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC), Antonio Maria Costa – weltweit konstant gehalten werden konnte, dass es aber damit keineswegs gelöst sei.
Laut den Jahresberichten der UNODC hat sich jedoch die weltweite Produktion von Opium seit 1998 (4.346 Tonnen) bis zum letzten Jahr (8.800 Tonnen) mehr als verdoppelt. Die Produktion von Kokain stieg von 825 Tonnen im Jahr 1998 auf 984 Tonnen im Jahr 2005 (+19%) und die von Cannabis von geschätzten 30.000 Tonnen in 1998 auf 42.000 Tonnen in 2005 (+40%).
Dies stellt m.E. einen krassen Widerspruch dar. Wie darf ich das verstehen?
Sehen Sie die Gefahr, dass die Reputation auch ihres Hauses gefährdet ist, wenn sich herausstellt, dass hier offensichtlich unseriös informiert wird?
Mit demokratisch freundlichem Gruß
Werner Copray
PS: Wir Bürger mögen es klar und deutlich.
Sehr geehrter Herr Copray,
da Sie es klar und deutlich mögen, fasse ich mich kurz:
(1) Der Exekutivdirektor bezieht seine Aussage zum konstant gehaltenen Drogenproblem hauptsächlich auf die letzten drei Jahre von 2004 - 2007.
(2) Das Drogenproblem bemisst sich nicht ausschließlich an den Produktionszahlen von verschiedenen Drogenprodukten, relevant sind auch die damit verknüpften Bereiche wie beispielsweise Geldwäsche, Schmuggel und vor allem Konsum. Der Konsum illegaler Drogen geht in Deutschland seit 2003 sogar zurück.
(3) Aber selbst wenn Sie nur die Drogenproduktion als Maßstab nehmen wollen, sollten Sie zum Vergleich das Wachstum der Weltbevölkerung berücksichtigen. Der dafür zuständigen UN-Behörde zufolge (Population Division of the Department of Economic and Social Affairs of the United Nations Secretariat) betrug die Weltbevölkerung 1995 ca. 5,7 Mrd. Menschen, im Jahr 2007 waren es 6,6 Mrd. Menschen. Das entspricht einer Steigerung um ca. 16%.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing