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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
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Frage von Dr. med. Joachim K. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Dr. med. Joachim K. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Drogenbeauftragte.

Als Familienarzt mache ich die Beobachtung, das Kinder aus Familien in den häuslich geraucht wird, viel häufiger Aussenseiter sind oder über Mobbing klagen. Als Arzt kann ich dann oft Rauch-Geruch feststellen.

Könnten Sie bitte eine Studie beauftragen, ob verqualmte Kleidung und Haare in Jugendgruppen isolierend wirken können?

Könnten Sie bitte auch Trennungsraten von Rauchern erforschen lassen?

Um das Tabak-Problem in der Gänze erkennen zu können:

Meinen Sie nicht auch, folgende Häufigkeiten sollten untersucht werden:
Unfallhäufigkeiten, Unfruchtbarkeitsraten, Schulversagen, Invaliditätsrate?

Haben Sie folgendes des Welt-Tabak-Bericht der WHO gelesen?

"Tabak entwickelt sich zu einer der größten Gesundheitskatastrophen in der Menscheitsgeschichte"

"Im 20. Jahrhundert hat die Tabakepidemie 100 Millionen Menschen weltweit getötet. Im 21. Jahrhundert könnte sie eine Milliarde Töten" (je dpa vom 7.2.08)

Dr. med. Joachim Kamp
Innere und Palliativmedizin

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kamp,

Sie haben in der Vergangenheit verschiedentlich in diesem Forum wie auch in direkt an mich gerichteten Schreiben Ihre in Ihrer Berufserfahrung als Mediziner begründete Missbilligung des Tabakkonsums deutlich gemacht. Ich begrüße Ihr Engagement zur Reduzierung des Tabakkonsums und freue mich darüber, dass Sie die Tabakpolitik der Bundesregierung positiv bewerten.

Das Bundesministerium für Gesundheit fördert in ausgewählten Forschungsbereichen Untersuchungen zum Tabakkonsum. Beispielhaft möchte ich dazu die Studien "Rauchen in Film und Fernsehen - Verbreitung des Rauchens im deutschen Fernsehen und in deutschen Kinofilmen" sowie "Rauchen in Film und Fernsehen - Wirkungen auf Kinder und Jugendliche" erwähnen. Beide Studien stehen auf meiner Homepage zum Download zur Verfügung. Zudem findet der Aspekt des Rauchens bzw. Nichtrauchens im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen allgemeine Berücksichtigung. Das Robert Koch-Institut, eine dem Bundesministerium für Gesundheit nachgeordnete Behörde, geht in seiner Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (KiGGS) auch auf diesen Aspekt jugendlicher Lebenswirklichkeit ein. Die Website http://www.kiggs.de/experten/erste_ergebnisse/index.html bietet die Möglichkeit, sich über Inhalte und Ergebnisse des KiGGS zu informieren.

Sicher haben Sie dafür Verständnis, dass eine Vielzahl sicher interessanter Fragestellungen im Hinblick auf die Folgen des Tabakkonsums aufgrund begrenzter Ressourcen nicht dezidiert erforscht werden können. Gerade vor diesem Hintergrund begrüße ich es, dass auch die WHO, ebenso wie auch die Europäische Union, mit eigenen Publikationen auf diesem weiten Feld tätig wird.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Bätzing

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