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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
SPD
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Frage von Ronald G. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Ronald G. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Bätzing,

in Ihrer Antwort an Herrn Palmer am 27.8. (Frage vom 15.8.) schreiben Sie, „dass die voneinander abweichende Interpretation von Forschungsergebnissen im Rahmen einer wissenschaftlich basierten Debatte innerhalb der interessierten Fachgemeinschaft durchaus nichts Ungewöhnliches ist. In solchem Widerstreit der Meinungen setzt sich die wissenschaftlich evidente These durch.“ Die Hoffnung, dass sich die wissenschaftlich richtige These durchsetzt, setzt zwingend voraus, dass Interessengruppen keinen zu großen Einfluss auf die Untersuchungen nehmen können. Aus diesem Grund wurde auch die Finanzierung von Studien durch die Tabakwirtschaft kritisiert. Während sich die Tabakwirtschaft hier in den letzten Jahren zurückgezogen hat, steuert derzeit das Heidelberger WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle über Studien und Veröffentlichungen die Diskussion.

Dieses Kollaborationszentrum wurde laut seiner Website „gegründet mit der Zielsetzung, einen spürbaren Beitrag ... um die Verringerung des Tabakkonsums zu leisten. Kernarbeitsgebiete sind ... die Erarbeitung wirksamkeitsüberprüfter Maßnahmen zur Verringerung des Tabakkonsums.“

Das bedeutet, dass die Ergebnisse ebenso interessengeleitet sind wie Untersuchungen der Tabakwirtschaft – nur mit anderem Vorzeichen. Das WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle würde mit der Veröffentlichung von Studien, nach denen z.B. die Schädlichkeit von Passivrauchen nicht nachgewiesen sei, gegen ihre selbstgestellte Aufgabe verstossen! Der Anspruch von uns Bürgern auf eine unabhängige und ausgewogene wissenschaftliche Begleitung politischer Entscheidungsfindung ist damit schon institutionell ausgeschlossen.

Weshalb verlässt sich die Bundesregierung in der politischen Diskussion auf eine derart parteiische Quelle?
Warum findet hier keine wirklich unabhängige, evidenzbasierte Prüfung der Veröffentlichungen des WHO-Kollaborationszentrums statt?

Mit freundlichen Grüßen

Ronald Geiger

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Geiger,

am 15. August 2007 wollte in diesem Forum Herr Palmer mit Bezug zu meiner Antwort auf Ihre Frage vom 05. August 2007 wissen, "ob ich die Wissenschaft wirklich politisch vereinnahmen will". Ich habe ihm erläutert, dass der Nachweis negativer Folgen des Passivrauchens nicht nur vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg geführt wurde.

Am 18. August 2007 hatte in diesem Forum Herr Paul mit Bezug zu meiner Antwort auf Ihre Frage vom 05. August 2007 wissen, welche Quellen die im Tabakrauch enthaltenen Stoffe auflisten. Ich habe ihm in diesem Zusammenhang diverse internationale Quellen sowie deren Fundstellen genannt.

Wenn ich Sie richtig verstehe, bestreiten Sie in Ihrer Rückfrage zu meiner an Sie gerichteten Antwort auf Ihre Frage vom 05. August 2007 die Korrektheit der vom Deutschen Krebsforschungszentrum veröffentlichten Daten und unterstellen dem DKFZ mit Ihrer Fragestellung, eine "parteiische Quelle" zu sein. Das Krebsforschungszentrum ist eine Stiftung des Öffentlichen Rechts und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Als überregionale Großforschungseinrichtung wird es von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Baden-Württemberg finanziert. Es ist somit in der Lage, wissenschaftliche Unabhängigkeit wahren zu können. Wissenschaft ist in erster Linie der Wahrheit verpflichtet. Das DKFZ bezieht sich in seinen Stellungnahmen auf international anerkannte Metastudien. Ich bleibe bei meiner Ausage: Im Widerstreit der Meinungen setzt sich die wissenschaftlich evidente These durch.

Von Herrn Wolfgang Weege wurde am 13. September 2007 in diesem Forum die Frage aufgeworfen, ob "es sich bei Herrn Ronald Geiger um den Stellvertretenden Vorsitzenden und Mitglied des Wirtschaftsaussschusses der Stuttgarter FDP handelt." Diese Frage können natürlich nur Sie beantworten und ich würde mich freuen, wenn Sie die Gelegenheit dazu in diesem Forum nutzen würden.

Mit feundlichen Grüßen
Sabine Bätzing

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