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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
SPD
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Frage von Hans K. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Hans K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Bätzing,

Sie betonen immer wieder, dass es Ihnen nicht um die Ächtung von Rauchern sondern um den Schutz von Nichtrauchern geht.
Nun plädieren Sie für den Aufdruck abschreckender Fotos auf Zigarettenpackungen.
- Glauben Sie nicht, dass Sie Raucher damit stigmatisieren und vor der Öffentlichkeit lächerlich machen?
- Glauben Sie nicht, dass man erwachsenen Menschen, ob Raucher oder Nichtraucher und unabhängig von der Wahl des persönlichen Lebensstils, mit Respekt zu begegnen hat?
- Können Sie es verantworten, dass die vorgesehenen Ekelbilder unweigerlich auch in die Hände von Kindern gelangen?
- Glauben Sie, dass es der Familienharmonie zuträglich ist, wenn sich Eltern angesichts solcher Ekelbilder Ihren Kindern gegenüber für die Wahl ihres Lebensstils rechtfertigen müssen?
- Haben Sie längerfristig vor, Erwachsene generell mit solchen Methoden "auf den richtigen Weg" zu bringen? Ich denke insbesondere an Risiken wie Motorfahrzeuge, Alkohol, Nahrungsmittel, Sport. Ist Verbreitung von Angst und Schrecken Teil Ihres politischen Programms?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Karst,

NEIN, "ich glaube nicht, dass durch abschreckende Fotos auf Zigarettenpackungen Raucher stigmatisiert und vor der Öffentlichkeit lächerlich gemacht werden" und JA, "ich glaube, dass man erwachsenen Menschen, ob Raucher oder Nichtraucher und unabhängig von der Wahl des persönlichen Lebensstils, mit Respekt zu begegnen hat". Gerade darum bin ich der Meinung, dass man das Rauchen nicht grundsätzlich unter Verbot stellen, sondern im Interesse von Rauchern und Nichtrauchern aufklärend tätig werden muss. Es liegt mir fern, "Erwachsene ... auf den richtigen Weg zu bringen". "Die Verbreitung von Angst und Schrecken" ist nicht "Teil meines politischen Programms". Wohl aber liegt es in meiner Absicht, vermittels Information den Menschen die Folgen ihres Handelns bewußt zu machen. Ich vertraue auf das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen sich selbst und auch seiner Umwelt gegenüber.

Aus meiner Sicht ist die familiäre Auseinandersetzung zum Thema "Rauchen" notwendiger Bestandteil elterlicher Erziehungsarbeit und dies nicht erst, wenn in einem Haushalt mit rauchenden Eltern Zigarettenpackungen mit abschreckenden Fotos (und möglicherweise sogar mit Inhalt) auch Kindern zugänglich werden. Die familiäre Tabuisierung des Themas "rauchende Eltern" mag einer oberflächlichen "Familienharmonie" förderlich sein. Ich zweifle jedoch an einer positiven Wirkung solcher "Familienharmonie" auf das für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder wichtige Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kindern. Eine altersgerechte sachliche Auseinandersetzung über die zum Rauchen bekannten Fakten liegt im Interesse aller Familienmitglieder. Dabei wünsche ich mir, dass gesundheitspolitische Aufklärung dazu beiträgt, dass sich rauchende Eltern ihrer besonderen Verantwortung für die Gesundheit ihrer Kinder bewusst sind und diese vor den negativen gesundheitlichen Folgen des Passivrauchens schützen.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing

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