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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
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Frage von Werner P. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Werner P. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Bätzing,

Ihre Antwort vom 15.8.07 an Herrn Geiger habe ich mehrmals gelesen, konnte darin jedoch keine Antwort auf mein Anliegen finden und auch nicht auf die von Herrn Geiger gestellten Fragen.

Muss ich also vermuten, dass Regierungen und Parlamente ihre Entscheidungen auf ungeprüften Publikationen aufbauen?

Sie weisen statt dessen auf die Klassifizierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft hin, die sich ihrerseits an die Verlautbarungen der WHO anlehnt, so wie auch der Ausschuss für Gefahrstoffe.
Das Bundesverfassungsgericht wiederum hat sich damals auf die Aussagen der Verantwortlichen der von Ihnen und mir zitierten anscheinend ungeprüften Publikation des DKFZ gestützt.

Kann denn die WHO die von mir gesuchten 4800 Substanzen im Tabakrauch, insbesondere die 70 krebserregenden, nach chemischer Bezeichnung und gemessener Menge benennen?

Wie beurteilen Sie die "Sicherstellung wissenschaftlicher Qualitätsstandards bei Gesetzesinitiativen", wenn selbst so einfach prüfbare und klare Zahlenangaben nicht geprüft werden?

Mit freundlichen Grüssen
Werner Paul

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Paul,

ich bedaure, dass Sie meine Antwort auf Ihre Frage als nicht ausreichend empfunden haben. Sie suchen nach einer Quelle, die die im Tabakrauch enthaltenden Stoffe, einschließlich der krebserregenden Stoffe, sowie nach Möglichkeit deren gemessene Menge, auflistet. Natürlich unterstütze ich Sie bei Ihren Recherchen gern.

So finden Sie zum Beispiel in Band 14 Nr. 7 der Publikation "Chemical Research in Toxicology" vom Juli 2001 ( © Copyright 2001 by the American Chemical Society) den Artikel "The Less Harmful Cigarette: A Controversial Issue. A tribute to Ernst L. Wynder" von D. Hoffmann, I. Hoffmann und K. El-Bayoumy. Der Artikel enthält Tabellen mit den wichtigsten Stoffen und ihrer Konzentration im Hauptstromrauch von Zigaretten und außerdem eine Liste der Kanzerogene inklusive ihrer Konzentration und IARC-Klassifikation der Karzinogenität.

Ähnliche Listen finden sich auch in Chapter 5 "The Changing Cigarette: Chemical Studies and Bioassays" im Monograph Nr. 13 des US-Gesundheitsministeriums ( http://cancercontrol.cancer.gov ).

Eine weitere (unvollständige) Liste der Kanzerogene im Passivrauch (Nebenstromrauch) und deren Konzentration darin findet sich in einem Report des Surgeon General des US-Gesundheitsministeriums, den Sie ebenfalls im Internet nachlesen können ( http://www.surgeongeneral.gov/library/secondhandsmoke/report/ ).

Ich hoffe, dass die Lektüre der genannten bzw. anderer, von Ihnen selbst recherchierter wissenschaftlicher Publikationen Sie davon zu überzeugen vermag, dass die Gesetzesinitiative für das ab 01.09.2007 in Kraft tretende "Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens" unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Qualitätsstandards erfolgte.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing

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