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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
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Frage von Dr. med. Joachim K. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Dr. med. Joachim K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Drogenbeauftragte!

Auch durch meine Tätigkeit als Hausarzt / Innere Medizin und im Hospiz und Vater (4Kinder) habe ich folgende Fragen zum "Tabakterror"- und frage, ob Sie Daten hierzu haben oder aufgrund der Bedeutung der Fragen diese ermitteln lassen wollen?

1) Wie groß ist der Anteil des Rauchens an der niedrigen deutschen Nachwuchsrate?
(Hintergrund: Rauchen erhöht: Unerfüllten Kinderwunsch, Fehlgeburt, Todgeburt, Plötzlichen Kindstod, Trennungsrate, Fruchtbarkeit der Kinder ("Zinses-zins-effekt"))

2) Wo groß ist der Anteil am "PISA"-Problem (Schulleistungen)?
(Hintergrund: 50% der Kinder sind Passivrauch ausgesetzt, Deutschland hat hohen Anteil rauchender Kinder und Jugendlicher: dies stört die Gedächnisleistung, führt zu Gehirnschrumpfung, erhöht Aggressivität und Erziehungsschwierigkeiten.)

3) Wie hoch ist der Anteil des Rauchen als Einstiegsdroge für Alkohol und illegale Drogen?
(Wieviel Sucht gäbe es weniger, wenn Zigaretten zuverlässig gesellschaftlich geächtet sind?)

4) Was sagen Sie zu den Fragen und Thesen, die ich Ihnen am 25.05.07 stellte? Wieviel Menschen sind in Deutschland chronisch krank und/oder invalide durch Rauchen?

Mit besten Wünschen für
eine erfolgreiche Arbeit
trotz der starken Tabaklobby
Dr. med. Joachim Kamp

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Dr. Kamp,

es liegen zur Zeit keine Daten vor, durch die Anteil des Rauchens an der niedrigen Nachwuchsrate sicher quantifiziert werden könnte. Auch zu Ihren Fragen zum Thema Passivrauchen und Schulleistungen lassen sich derzeit wenig wissenschaftlich gesicherte Aussagen machen. Es gilt aber als sicher, dass ca. 14% aller Frühgeburten und 30-40% aller Mangelgeburten (zu geringes Geburtsgewicht) auf das Rauchen während der Schwangerschaft zurückzuführen sind. Zum Mischkonsum von Tabak, Alkohol und illegalen Drogen liegen bisher ebenfalls wenige Daten vor. Sicher ist nur, dass fast alle Cannabiskonsumenten auch Raucher sind. Dieses Thema wird in der Forschung aber künftig eine größere Rolle spielen.

Ihre Fragen vom 25.05. habe ich am 01.06. beantwortet. Sie können meine Antworten dort gern noch einmal nachlesen.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing

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