Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Martin S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Bätzing,
bezüglich Ihrer Antwort an Herrn Meyer vom 25.05. (Verbot des Anbaus von Tabak und Alkohol):
Wenn es Ihrer Meinung nach keinen Sinn macht, den Anbau von Tabak und Alkohol zu verbieten, solange eine Nachfrage besteht, warum macht es dann Sinn, andere Drogen (und deren Anbau) zu verbieten, obwohl nach ebendiesen doch ebenfalls eine Nachfrage besteht?
Sind Sie also Ihrer Antwort zufolge eher für geeignete Präventionsmaßnahmen als für Verbote?
Falls dem nicht so sein sollte, worin liegt dann für Sie der Unterschied in der Handhabung oben angesprochener Fälle?
Mit freundlichen Grüßen,
Martin Schmidt
Sehr geehrter Herr Schmidt,
die Erfahrung hat gezeigt, dass für eine erfolgreiche Reduzierung des schädlichen Konsums psychoaktiver Substanzen ein Mix aus Angebots- und Nachfragereduzierung am erfolgreichsten ist. Eine Angebotsreduzierung, z.B. durch Verbote, und Präventionsmaßnahmen stellen neben Beratung, Behandlung Rehabilitation und Überlebenshilfe und Schadensreduzierung die vier Säulen der deutschen Drogenpolitik dar. Diese können nur zusammen wirksam dazu beitragen, unsere drogen- und suchtbedingten Probleme zu verringern. Verbote sind nicht der einzige, aber ein wirksamer Baustein zur Verringerung dieser Probleme. So konsumieren z.B. in Deutschland 400.000 vorwiegend junge Menschen Cannabis (das entgegen einer weit verbreiteten Behauptung keine harmlose Drogen ist) in missbräuchlicher Weise oder sind sogar abhängig. Neben der Aufklärung über die Gesundheitsrisiken (eine gute Informationsquelle bietet hier z.B. die Internetpräsenz www.drugcom.de), der Erweiterung von Hilfeangeboten für Abhängige und Gefährdete (hier wäre z.B. die Sucht- und Drogenhotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter 01805 - 31 30 31) zu nennen), der Verbesserung der Behandlung trägt auch das Verbot des Anbaus, des Handels und des Besitzes von Cannabis zur Verringerung der durch dieses Betäubungsmittel verursachten Probleme bei.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing