Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Jonas B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Bätzing-Lichtenthäler,
als ich Ihren Gastbeitrag zur Strafverfolgung von Cannabis-Konsumenten auf ZEIT-Online lesen musste, habe ich mich sehr geärgert. ("Kein Grundrecht aufs Kiffen" http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-04/legalisierung-cannabis-grundrecht )
Ich hielt Sie immer für eine aufgeklärte, undogmatische Persönlichkeit, die offen für rationale Argumente ist.
Umso verwunderter nahm ich Ihre abstrusen Vergleiche von Cannabiskonsum mit Auftragsmord und Zwangsprostitution zur Kenntnis, was Sie meiner Meinung nach nachträglich als Drogenbeauftragte disqualifiziert. Leider ist es jedoch gängige Praxis der Bundesregierung, diesen Posten mit gänzlich unqualifizierten Personen zu besetzen, was die Berufung von Marlene Mortler in dieses Amt wieder einmal zeigt.
Gerade aus Gründen des Konsumenten- und Jugendschutzes wäre eine modernere Drogenpolitik, frei von ideologischen Polarisierungen, sinnvoll. Die Vorschläge aus der Resolution des Schildower Kreises an den Bundestag, die Sie in Ihrem Beitrag ablehnen, wären ein wichtiger Schritt zur Entkriminalisierung der Konsumenten und zur Bekämpfung des Betäubungsmittel-Schwarzmarktes.
Projekte, wie die staatlich kontrollierte Heroin-Abgabe, welche seit Jahren positive Effekte auf die Zahl der Drogentoten haben, wären nach Ihrer Argumentation mit amtlich angeordneter Vergewaltigung gleichzusetzen.
Ich bitte Sie deshalb, Ihre Ansichten zu überdenken und sich künftig differenzierter zu dem Thema zu äußern. Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um die rechtliche Situation von Cannabis-Patienten und -Konsumenten zu verbessern? Womit rechtfertigen Sie Ihre liberalere Haltung gegenüber Alkohol und Tabak?
Mit freundlichen Grüßen,
Jonas Birkenbihl