Sehr geehrter Herr Mützenich, was unternehmen Sie konkret, um ehemaligen Mitarbeitenden deutscher Medienhäuser in Afghanistan eine sichere Flucht nach Deutschland zu gewährleisten?
Ich bin tief verzweifelt über die Berichte von Frauen und Männern, die Angst haben jeden Moment von den Taliban getötet zu werden, weil sie von der deutschen Regierung gnadenlos im Stich gelassen werden. Ohne diese Menschen wäre die deutsche Öffentlichkeit über 20 Jahre nicht über den Auslandseinsatz in Afghanistan informiert worden. Es ist unsere Pflicht, Ihnen eine sichere Flucht zu gewährleisten!!!
Sehr geehrte Frau S.,
Sie haben völlig Recht, dass wir unsere afghanischen Ortskräfte nicht im Stich lassen dürfen.
Wir stehen daher weiter zu unserer Verantwortung für die Menschen in Afghanistan, insbesondere derjenigen, die als Ortskräfte deutsche Einrichtungen unterstützt haben. Unter Hochdruck arbeitet die Bundesregierung daran, diesen Menschen eine schnelle und sichere Ausreise zu ermöglichen.
Seit letztem August konnten bereits ca. 20.000 ehemalige Ortskräfte und als besonders gefährdete Afghan:innen nach Deutschland einreisen. Das ist ein großer Erfolg und bedeutet etwa 2/3 der gemachten Zusagen.
So konnten alle Ortskräfte, die beispielsweise von der Deutschen Welle im August 2021 gemeldet waren, mitsamt ihrer Kernfamilien ausreisen.
Die Bundesregierung will ein Aufnahmeprogramm für schutzbedürftige afghanische Staatsangehörige schaffen. Als Parlamentarier werde ich weiter mit der Bundesregierung im Gespräch bleiben, damit möglichst schnell möglichst vielen gefährdeten Afghan:innen geholfen und ihre Ausreise ermöglicht werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Mützenich