Frage an Robert Brannekämper von Jay S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Brannekämpfer,
wie stehen Sie zum Vorschlag eines S-Bahn-Ring Münchens auf den bereits bestehenden Gleisen (wie auch im Video von Herrn Schleich beschrieben)?
http://www.ardmediathek.de/tv/SchleichFernsehen/die-2-M%C3%BCnchner-Stammstrecke/BR-Fernsehen/Video?bcastId=14912770&documentId=39540976
Der Vorteil eines S-Bahnrings mit Verlängerung der U4/U5 nach Pasing und der U4 vom Arabellapark über Englschalking und Riem zur Messe hat den Vorteil einer Entlastung des Zentrums, echter Alternativen bei einer Störung und ist günstiger zu realisieren.
Dies ist eines der Themen die in einer Bürgerversammlung für Haidhausen mit Herrn Herrmann besprochen werden soll. Falls Herr Herrmann wirklich Interesse an einer Bürgerbeteiligung hat, würde ich mich mit vielen Münchnern freuen, wenn Sie sich für eine Verschiebung des Spatenstichs am Marienhof einsetzen könnten.
Dann würde die Bürgerversammlung noch einen Sinn haben.
Vielen Dank für die Bemühungen
Mit freundlichen Grüßen
Scharff
Sehr geehrter Herr Scharff,
bereits heute bringt die S-Bahn-München täglich mehr als 800.000 Fahrgäste zur und durch die Metropolregion. Doch München wächst und wächst. Die Wachstumsprognosen für den Großraum München steigen unaufhaltsam an und die Kapazität erreicht immer mehr ihre Grenzen. Immerhin ist das S-Bahn-System in München schon 40 Jahre alt und war ursprünglich für nur ein Drittel der Fahrgäste geplant!
Die zweite Stammstrecke wird die Kapazität mit zwei weiteren Gleisen deutlich erhöhen. So können nicht nur mehr Fahrgäste befördert werden, auch sind Taktverdichtungen möglich und bei Störfällen wird das neue S-Bahn-System weitaus weniger anfällig sein. Zusätzlich werden auch bestimmte Regionalzüge die zweite Stammstrecke nutzen können – eine bessere Einbindung der gesamten Metropolregion wird so gegeben sein. Nur so wenn die öffentlichen Verkehrsmittel auf diese Weise zu einer ernstzunehmenden Alternative für Pendler werden und ein attraktives Angebot darstellen, wird es uns gelingen, das chronisch überlastete Münchner Straßennetz zu entlasten.
Auch der sogenannte S-Bahn-Ring wurde, wie Sie in Ihrer Anfrage ja bemerken, in die Untersuchungen und Überlegungen im Vorfeld der Planung einbezogen. Aufgrund der deutlich überwiegenden Vorteile entschied man sich seiner Zeit jedoch für die Tunnel-Lösung. So können beispielsweise rund ein Viertel mehr zusätzliche Fahrgäste mit dem Tunnel bewegt werden und aufgrund des höheren Kosten-Nutzenfaktors war bei der Stammstrecke eine Finanzierung durch öffentliche Mittel möglich, auch wenn insgesamt die zweite Stammstrecke teurer ist. Dies wäre bei der Ring-Lösung nicht der Fall gewesen.
Insgesamt spricht also tatsächlich vieles für die Realisierung des Stammstreckenprojektes. Der Nutzen wird Münchnern genauso wie Einwohnern aus dem Umland zu Gute kommen.
Wenn München in seiner Einwohnerzahl auch mittel- bis langfristig weiter so schnell anzieht, wovon auszugehen ist, wird es erforderlich sein, auch den S-Bahn-Ring zu verwirklichen – jedoch nicht als Alternative, sondern als Ergänzung zur zweiten Stammstrecke.
Ich hoffe, dass ich Ihre Frage damit ausreichend beantworten konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Robert Brannekämper, MdL