Frage an Reinhard Schaffert von Susanne G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Schaffert,
ich habe ihre differenzierte Antwort auf die Frage nach den Windparks im Vogelsberg gelesen. Nun würde mich interessieren, wie Sie zum Thema Gesundheitspolitik bei uns stehen. Wie können wir eine qualitative medizinische Versorung sicherstellen, ohne dabei immer nur über quantitative (z.B.Fallpauschale)oder finanzielle (z.B.Ärztehonorare o. Anhebung des Krankenversicherungsbeitrages) Mittel zu sprechen? Im Grunde sind beide Ansätze ja quantitativ und monetär! Haben hier die medizinischen Fakultäten nicht auch eine Bringschuld den Leuten/ihren potentiellen KlientInnen gegenüber, verstärkt über qualitative Arbeitsweisen zu reden, zu debattieren, sie herauszuarbeiten, zu ermöglichen und zu praktizieren. Und alles, was dagegen steht, zu benennen, zu problematisieren und zu kritisieren und über ihre versch. Ärzteverbände in Gemeinschaftsarbeit mit den Krankenkassen, deren PatientenvertreterInnen und unabhängigen Patientenvertretungen diese Themen in die öffentliche gesellschaftliche Debatten über Gesundheitspolitik und Reform des Gesundheitswesens hineinzutragen. Oder sehen sie keine qualitativen Defizite im medizinischen Bereich? Wie stehen sie als Arzt zu diesen Fragen? Und wo sehen Sie persönlich ihr Hauptengagement in der Politik? In welchem Bereich werden Sie sich, so Sie in den Bundestag gewählt werden, am stärksten engagieren und wie sähe diese Arbeit inhaltlich aus?
Mit freundlichen Grüßen Susanne Gärtner
Sehr geehrte Frau Gärtner,
da ich im Gesundheitswesen arbeite ist dies eines meiner persönlichen politischen Schwerpunktthemen. Ich bin innerhalb der Piratenpartei der bundespolitische Themenbeauftragte für Gesundheitspolitik und habe das Grundsatz- und Wahlprogramm der Piratenpartei im Bereich Gesundheitspolitik maßgeblich mitgestaltet. Daher wäre dies auch im Falle einer erfolgreichen Wahl eines meiner Schwerpunktthemen im Bundestag.
Die von Ihnen benannten Probleme der Gesundheitsversorgung sind mir daher bewusst. Ich möchte deshalb gemeinsam mit der Piratenpartei einen Perspektivwechsel in der Gesundheitspolitik, durch den das Interesse der Patienten in den Mittelpunkt gerückt und zum wesentlichen Kriterium gesundheitspolitischer Entscheidungen wird. Gesundheitspolitik sollte besser als bisher ermöglichen, dass auch in der Struktur, der Ausbildung und der konkreten Behandlung das Interesse der Patienten im Vordergrund steht. Dafür sind meines Erachtens Schranken in der Gesundheitsversorgung (die zum großen Teil aus berufspolitischen Gründen bestehen) abzubauen und Anreize für eine Patientenorientierung zu schaffen.
Da wir als Piratenpartei jedoch nicht alle Lösungen vorgeben sondern die Bürger viel stärker an politischen Entscheidungen beteiligen wollen, gehört dazu auch eine gesellschaftliche Debatte und transparente Informationen über gesundheitspolitische Themen und Einflüsse.
Nähere Information über die Gesundheitspolitischen Ziele der Piratenpartei finden Sie auf den folgenden Seiten:
* Grundsatzprogramm Bund:
http://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Gesundheitspolitik
* Wahlprogramm Bund:
http://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2013/Wahlprogramm#Gesundheitspolitik
* Landesprogramm Hessen:
http://www.piratenpartei-hessen.de/unsere-ziele#k14
Nähere Informationen zu meiner eigenen Haltung insbesondere im Bereich der Gesundheitspolitik finden Sie auf meiner Internetseite http://www.reinhard-schaffert.de/
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag! Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Schaffert