Sie wollen im Fall eines Durchbruchs russischer Truppen in der Ukraine über den Einsatz von Kampftruppen sprechen, auch aus Deutschland! Wie bewerten Sie die damit einhergehenden Eskalationsrisiken?
Anlässlich des IISS PRAGUE DEFENCE SUMMIT 2024 am 10. November äußerten Sie die Ansicht, im Falle eines Durchbruchs russischer Truppen in der Ukraine müsse man über "boots on the ground" sprechen. Zitat: "First of all, what is our strategy if there is a breakthrough of the Russian forces in Ukraine? What is the answer of Europe? What is the answer of the Western world? What is the answer of Germany? Because in my opinion, in this scenario, we need to talk about boots on the ground in Ukraine, which could be another option to fight for the Ukrainian state."
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Frage!
Das von Ihnen genannte Zitat steht im Kontext dessen, dass ich dafür plädiere, dass wir lernen müssen, in Szenarien zu denken.
Im Falle eines russischen Durchbruchs nach Kyiv bzw. eines militärischen Zusammenbruches der Ukraine sähen wir uns nach den Erfahrungen russischen Verhaltens in eroberten Gebieten nicht nur mit genozidalen Handlungen wie Systematische Ermordung politischer Gegner und Verschleppung zehntausender Kinder konfrontiert, sondern auch mit einer darauffolgenden Aggression gegen Moldau oder die baltischen NATO-Partner.
Um das zu verhindern, haben bereits führende Politikerinnen und Politiker, wie beispielsweise der französische Präsident Macron, die Stationierung von Bodentruppen ins Spiel gebracht.
Es handelt sich also keinesfalls um meine Absicht, das zu tun, sondern um ein Szenario, über das wir sprechen müssen.
Ich hoffe, meine Antwort hilft Ihnen weiter.
Danke und beste Grüße,
Philip Krämer