Hallo Philipp, wie erkläre ich meinem 4-jährigen Jungen, dass die Familie seines Freundes (Asylb) in KiGa mit deiner Stimme kein Bargeld mehr bekommt? Er schämt sich sehr.

Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und das wichtige Anliegen, das Sie an mich herantragen. Es tut mir leid zu hören, dass die Familie des Freundes Ihres Sohnes sich durch die Einführung der Bezahlkarte in einer schwierigen Situation befindet. Ich möchte Ihnen versichern, dass wir Grüne die Einführung der Bezahlkarte von Anfang an sehr kritisch begleitet haben und wichtige Regelungen verankert wurden, die gewährleisten sollen, dass soziale und kulturelle Teilhabe sowie das Existenzminimum nicht beeinträchtigt werden.
Die Bezahlkarte soll in erster Linie den Verwaltungsaufwand der Kommunen reduzieren und gleichzeitig sicherstellen, dass das Existenzminimum jederzeit gewährleistet bleibt. Uns war dabei besonders wichtig, dass weiterhin Geldmittel für Dinge wie Taschengeld für Schulausflüge, Bustickets, Internetanschlüsse oder andere alltägliche Notwendigkeiten verfügbar sind. Die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung der Bezahlkarte liegt jedoch bei den Ländern und Kommunen. Das bedeutet, dass es in einzelnen Regionen Unterschiede geben kann, wie und in welchem Umfang Bargeld weiterhin zur Verfügung steht.
In Hessen wurde die Bezahlkarte erst Mitte Dezember erstmalig eingeführt. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen vor, um die Auswirkungen der Maßnahme abschließend zu bewerten. Wichtig ist, dass auch mit der Bezahlkarte Mittel für Schulausflüge, Bustickets oder andere alltägliche Ausgaben bereitgestellt werden können.
Als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Darmstadt werde ich den weiteren Prozess in unserer Stadt genau beobachten und mich dafür einsetzen, dass die Teilhabe und Integration von Geflüchteten nicht eingeschränkt werden. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Umsetzung der Bezahlkarte in Darmstadt so gestaltet wird, dass niemand in seiner sozialen Teilhabe benachteiligt wird.
Sollten konkrete Probleme in Darmstadt auftreten, können Sie mich gerne erneut kontaktieren. Ich werde mich dafür starkmachen, dass wir auf lokaler Ebene praktikable und faire Lösungen finden, die niemanden zurücklassen.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, dieses Thema anzusprechen. Ihre Perspektive ist wichtig, um bestehende Herausforderungen sichtbar zu machen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Mit freundlichen Grüßen
Philip Krämer