Frage an Petra Nicolaisen von Ralf S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Nicolaisen,
bei einer Befragung bezüglich der Anzahl der Lehrerstellen sind Sie für eine Anpassung (Abbau) der Lehrerstellen um diese an die gesunkenen Schülerzahlen anzupassen.
Wäre es nicht sinnvoller die also Ihrer Meinung nach überschüssigen Lehrkräfte für den Stundenausfall einzuplanen um den Schüler eine Garantie für einen Unterricht ohne Ausfall zu geben oder wenigstens die Situation dahingehend zu verbessern.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Sell
Sehr geehrter Herr Sell,
trotz der dramatischen Haushaltslage sind seit 2005 mehr als 1000 zusätzliche Lehrerstellen in Schleswig-Holstein geschaffen worden. Der Etat für unsere Schulen wurde um 243 Millionen Euro erhöht. Hinzu kommen rechnerisch noch einmal 450 Stellen durch die moderate Erhöhung der Pflichtstundenzahl der Lehrerinnen und Lehrer. Die wirkt sich auf die Unterrichtsversorgung aus, die in Schleswig-Holstein noch nie so gut war wie heute. Dem gegenüber steht die Entwicklung der Schülerzahlen : Gab es 2006 noch 19,1 Schüler pro Lehrer, sind es in diesem Schuljahr 17,1. Bei diesem Verhältnis wird es in den kommenden Jahren bleiben.
Trotz der verbesserten Situation im Bildungsbereich gibt es Problemfelder, denen wir begegnen müssen. Derzeit stellt die Landesregierung 12 Mio. ¤ zur Verfügung, um Unterrichtsausfall aufzufangen.
Was es tatsächlich an Unterrichtsausfall an unseren Schulen gibt, ist strittig. Das Erfassungssystem ODIS erfasst lediglich Unterrichtsstunden, die nicht gegeben wurden und bei denen die Schülerinnen und Schüler die Schule verlassen haben. Wir wollen einen ehrlichen Umgang mit dem Unterrichtsausfall, um mit zusätzlichen Mitteln weiterem Unterrichtsausfall begegnen zu können.
Darüber hinaus werden wir prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, um schneller und unbürokratischer auf Unterrichtsausfall reagieren zu können.
Die Koalition hat in ihrem letzten Koalitionsausschuss beschlossen, den Unterrichtsausfall sofort und zu 100% zu kompensieren. In den Haushalten 2013/2014 sollen dafür die Mittel des Vertretungsfonds auf 24 Mio. ¤ verdoppelt werden.
Mit freundlichen Grüßen
*Petra Nicolaisen, MdL*
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