Frage an Patricia Lips von Monika F. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Guten Tag!
Sehr geehrte Frau Lips,
erbitte die Beantwortung meiner Frage.
Bei der aktuellen Marsmission kostet allein die Trägerrakete 1.3 Milliarden Euro. Wissen Sie was man mit 1.3 Milliarden Euro hier auf unserer einzigen Erde alles erforschen könnte? Da wäre der akute Wassermangel in weiten Teilen Afrikas, man könnte damit Brunnen bauen, man könnte damit Solaranlagen bauen, man könnte damit erforschen welche Pflanzen der Trockenheit und den Böden in weiten Teilen Arikas trotzen und damit der Unterernährung der dort lebenden Bevölkerung verbessern. Man könnte so vieles mit 1.3 Milliarden hier auf unserer Welt verbessern und stattdessen geben wir das Geld für eine Marsmission aus. Stimmen Sie mir zu, dass die Menschen hier und heute vor Not, Elend und Hunger flüchten und wir verwenden das für sie notwendige Geld und verpuffen es ins All. Eigentlich war ich zuerst unglaublich wütend, jetzt bin ich nur noch traurig über soviel verlorenes Geld im All und darüber, dass wir stattdessen zusehen, wie täglich Kinder verhungern, weil wir nicht genug Geld für die Forschung für sie und ihre Ernährung ausgeben.
Danke für Ihre Antwort und mit freundlichen Gruß
Monika Frank
Sehr geehrte Frau Frank,
vielen Dank für Ihre engagierte Eingabe gegen die Hungerkatastrophen in Afrika.
Sie sprechen damit ein sehr wichtiges Thema an. Die Bundesregierung hat aufgrund der Situation in Afrika ihre Hilfen bereits deutlich erhöht. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat seinen Etat in den letzten Jahren kontinuierlich auf nunmehr 7,4 Mrd aufgestockt. Die Bekämpfung von Hunger und Klimafolgen in Afrika stehen dabei besonders im Focus.
Auch im Bereich der Forschungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung spielen bereits heute und völlig zu Recht Fragen des Weltklimas oder der nachhaltigen Entwicklung eine wichtige Rolle.
Insofern stimme ich Ihnen völlig zu, dass wir hier helfen müssen, und dass diese Hilfe angesichts der drohenden Klimaverschlechterung auf dem afrikanischen Kontinent zukünftig noch weiter verstärkt werden muss.
Wir sollten jedoch nicht diese Hilfen mit Ausgaben für Grundlagenforschung wie der Weltraumforschung gegeneinander ausspielen. Die Grundlagenforschung ist erkenntnisorientiert, ein konkreter, wirtschaftlich messbarer Nutzen wird damit nicht primär verfolgt, wenngleich wir auch hier den Anschluss an die Forschung im Blick auf die spätere Zukunft nicht verpassen dürfen.
Hinzu kommen auch aus solchen Missionen Erkenntnisse, die vor Ort oft zu neuen Möglichkeiten führen, und die die Basis für weitere Forschung bilden.
Zu den Kosten ist festzustellen, dass die Europäische Raumfahrtagentur esa für die Mission ExoMars gut 1,3 Mrd von den europäischen Partnern zusammen aufwendet.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen meine Position näher bringen, und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Patricia Lips