Wie sollte sich das Rentensystem entwickeln, um langfristig zu funktionieren und Altersarmut zu vermeiden?
Unterstützen Sie einen staatlich gemanagten Aktienfonds wie in Schweden? Finden Sie das österreichische Modell gut, wo Beamte und Freiberufler in die Rentenkasse einzahlen? Würden Sie beim bisherigen System bleiben? Sonst irgendwas anderes?
![Oliver Vogt Portrait von Oliver Vogt](/sites/default/files/styles/politician_teaser_xsmall/public/politicians-profile-pictures/33vogtoliverschleuseminden1.jpg?itok=Worl9fLv)
Sehr geehrte Frau von R.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zur Rentenpolitik.
Als CDU setzen wir uns für ein stabiles und nachhaltiges Rentensystem ein, das langfristig funktioniert und Altersarmut verhindert. Unser Ziel ist es, die gesetzliche Rente als wichtigste Säule der Altersvorsorge zu erhalten und gleichzeitig betriebliche sowie private Vorsorgemodelle zu stärken. Damit sorgen wir für eine langfristig sichere Altersversorgung und stellen sicher, dass alle Bürgerinnen und Bürger im Ruhestand ein würdiges Leben führen können.
Ein entscheidender Faktor für die Stabilität der Rente ist eine starke Wirtschaft und eine hohe Beschäftigungsquote. Deshalb setzen wir auf wirtschaftliches Wachstum, Bürokratieabbau und steuerliche Entlastungen, um mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu schaffen. Nur wenn die Rentenkasse solide finanziert ist, können wir langfristig stabile Beiträge gewährleisten.
Beim Renteneintrittsalter bleiben wir bei der bestehenden Regelung. Eine weitere Anhebung wird es mit uns nicht geben. Gleichzeitig möchten wir diejenigen belohnen, die freiwillig länger arbeiten. Mit der Einführung einer "Aktivrente" ermöglichen wir es, bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuzuverdienen. Dadurch schaffen wir mehr Flexibilität und stellen sicher, dass sich Arbeit auch im Alter lohnt.
Ein besonderes Anliegen ist uns der Kampf gegen Altersarmut. Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben, müssen im Alter mehr erhalten als die Grundsicherung. Deshalb setzen wir uns für eine gezielte Unterstützung dieser Gruppen ein und erleichtern den Zugang zu finanziellen Hilfen. Zudem wollen wir die Hinzuverdienstgrenzen für Witwenrenten anheben, um auch hier für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die bessere Absicherung von Selbstständigen. Viele von ihnen haben keine ausreichende Altersvorsorge, weshalb wir eine verpflichtende Absicherung für diejenigen einführen, die nicht anderweitig vorgesorgt haben. Dadurch verhindern wir Altersarmut in dieser Berufsgruppe und stellen sicher, dass alle Bürgerinnen und Bürger im Alter abgesichert sind.
Darüber hinaus setzen wir auf eine stärkere Förderung der privaten Altersvorsorge. Mit unserer "Frühstart-Rente" sorgen wir dafür, dass frühzeitig in die Vorsorge investiert wird. Der Staat zahlt für alle Kinder zwischen sechs und 18 Jahren monatlich zehn Euro in eine kapitalgedeckte Altersvorsorge ein. Dieses Startkapital kann durch eigene Einzahlungen ergänzt werden, um langfristig eine stabile finanzielle Grundlage für den Ruhestand zu schaffen.
Zu alternativen Rentenmodellen haben wir eine klare Haltung. Einen staatlich verwalteten Aktienfonds nach schwedischem Vorbild lehnen wir ab. Stattdessen setzen wir auf private und betriebliche Vorsorgemodelle, die den Bürgerinnen und Bürgern mehr Entscheidungsfreiheit bieten. Auch das österreichische Modell, bei dem Beamte und Freiberufler in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen, übernehmen wir nicht. Allerdings führen wir eine Vorsorgepflicht für Selbstständige ein, um deren Altersabsicherung zu verbessern.
Zusammengefasst stehen wir für ein starkes und verlässliches Rentensystem, das auf drei Säulen basiert: die gesetzliche Rente als Fundament, eine gestärkte betriebliche Altersvorsorge und die Förderung privater Vorsorgemodelle. Durch gezielte Reformen und Anreize sichern wir die finanzielle Stabilität der Rente und verhindern Altersarmut. Unser Ziel ist es, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger darauf verlassen können, im Alter gut abgesichert zu sein.
Gerne stehe ich Ihnen für etwaige Rückfragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Oliver Vogt MdB
Abgeordneter für den Mühlenkreis Minden-Lübbecke
Dr. Oliver Vogt MdB
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