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Oliver Kaczmarek
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Frage von Markus H. •

Wie kommt man auf die Idee einer Impfpflicht, wo doch Omikron deutlich harmloser als Delta ist und die in Deutschland aktuell zugelassenen Impfungen schlecht und nur kurzzeitig wirken?

Von der deutschen Politik noch ignoriert, weist alles darauf hin, dass die aktuellen Impfungen gegen die Omikron-Variante einen schlechten, nur vorübergehenden oder nur negativen Schutz bieten und dass Omikron zu geringerer Hospitalisierung führt.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130078/COVID-19-Laborstudie-bestaetigt-geringe-Schutzwirkung-der-Impfung-gegen-Omikron

Auch nach RKI-Wochenberichten vom 30.12. (Seite 14) und 6.1. (Seite 25) negative Wirkung: Ungeimpfte weniger betroffen als ihr Anteil an der Bevölkerung.

Studie aus Dänemark: Omikron ist im Vergleich zu Delta für Ungeimpfte 1,17x ansteckender, für 2x Geimpfte 2,61x ansteckender, für 3x Geimpfte 3,66x ansteckender [Seite 1].
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.12.27.21268278v1.full

Mit nur 2 Impfungen tritt bei Omikron eine negative Impfeffektivität auf von –38 % nach 120-179 Tagen und von –42 % nach 180-239 Tagen.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.12.30.21268565v1

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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Anfrage, auf die ich gern antworte. Ja, sie haben recht, die hochansteckende Omikron-Variante verursacht wohl mildere Krankheitsverläufe. Derzeit stecken sich aber vor allem jüngere Menschen mit vielen Kontakten an. Was passiert, wenn Omikron auf die über 60-Jährigen und die Ungeimpften trifft, ist unklar. Und was ist mit Kindern bis fünf Jahre, die nicht geimpft werden können? Eine Durchseuchung der Kleinkinder mit Omikron, heißt es, wäre unverantwortbar.

Was Ihren Hinweis auf die geringere Hospitalisierung durch Omikron angeht, zeigen aktuelle Zahlen aus den Kliniken, dass derzeit hauptsächlich Menschen ohne Impfschutz intensivmedizinisch versorgt werden. Das bedeutet, Impfungen verhindern nicht unbedingt eine Ansteckung, aber sie sind der beste Schutz vor einem schweren Verlauf.

Experten halten eine Impfpflicht auch deshalb für nötig, weil zum einen die Impfquote in Deutschland bislang zu gering ist, um die Pandemie nachhaltig einzudämmen. Zum anderen heißt es, wer sich jetzt als Ungeimpfter mit Omikron infiziere, werde im Herbst gegen andere Varianten wenig Schutz haben. Darüber hinaus bereitet der derzeitig rasante Inzidenzanstieg Sorgen: Wird ein größerer Teil der Bevölkerung in kurzer Zeit krank, kann es in allen Bereichen zu massiven Engpässen kommen. Die allgemeine Impfpflicht, über die der Bundestag bereits debattiert, soll also dazu beitragen, dass Deutschland gut durch den Herbst 2022 kommt, wir also nicht mehr über Schulschließungen oder gar Lockdowns reden müssen. 

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Kaczmarek

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