Portrait von Oliver Hildenbrand
Oliver Hildenbrand
Bündnis 90/Die Grünen
97 %
35 / 36 Fragen beantwortet
Frage von Simon K. •

Wieso ist es abenteuerlich, dass das Waffengesetz im Bereich der Jagd die Anzahl von Kurzwaffen begrenzt, aber die Anzahl von Langwaffen unbegrenzt lässt?

Portrait von Oliver Hildenbrand
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr K.

vielen Dank für Ihre Frage.

Am 14. Juli 2024 hat sich in Albstadt-Lautlingen (Zollernalbkreis) eine schreckliche Gewalttat mit drei Toten ereignet.

Durch journalistische Recherchen ist bekannt geworden, dass der mutmaßliche Täter insgesamt 32 Schusswaffen legal besessen haben soll. Diese Zahl hat nicht nur mich, sondern meinem Eindruck nach auch große Teile der Öffentlichkeit sehr irritiert.

Darum habe ich mich beim Innenministerium nach aktuellen Zahlen zum Waffenbesitz von Jäger*innen in Baden-Württemberg erkundigt – insbesondere mit Blick auf Langwaffen. Die Antwort: Zum Stichtag 30. September 2024 waren hier im Land insgesamt 234 Jäger*innen im Besitz von mehr als zehn Langwaffen.

Das Waffengesetz ist bestimmt von einem „Prinzip der Verknappung von Waffen“ (OVG Hamburg, 18.04.2016 – 4 Bf 299/13). Diese Grundintention teile und unterstütze ich ausdrücklich. Für mich gilt der Grundsatz: Mehr öffentliche Sicherheit durch weniger private Waffen. Denn je weniger Waffen im Umlauf sind, desto sicherer leben wir alle.

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass das Waffengesetz im Bereich der Jagd zwar die Anzahl von Kurzwaffen begrenzt, aber die Anzahl von Langwaffen unbegrenzt lässt. Indem wir den Erwerb und Besitz von Waffen zahlenmäßig begrenzen, können wir dem Horten und Sammeln von Waffen effektiv vorbeugen. Deshalb setze ich mich für eine Obergrenze für Langwaffen im Bereich der Jagd ein.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Hildenbrand

 

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Oliver Hildenbrand
Oliver Hildenbrand
Bündnis 90/Die Grünen