Niklas Wagener, hier im Wald fotografiert.
Niklas Wagener
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Anton K. •

Welche Maßnahmen sind geplant, um den Treibhausgasausstoß der Bundeswehr zu verringern und die Liegenschaften der Bundeswehr an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen?

Sehr geehrter Herr Wagener,
hintergrund meiner zweiteiligen Frage ist zum einen der nicht unerhebliche Anteil der Bundeswehr an den deutschen THG-Emissionen und die bisher nach Angaben der Abteilung IUD im Verteidigungsministerium nicht geplante Anpassung der Liegenschaften an das sich veränderne Klima. Vielen Dank schon im Voraus!

Niklas Wagener, hier im Wald fotografiert.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr damit verbundenen Interesse an meiner Arbeit.

Der Klimawandel und dessen Folgen stellen eine erhebliche Bedrohung für die Menschheit dar. Überall auf der Welt machen sich die daraus resultierenden Probleme immer drastischer bemerkbar. Das Zeitfenster, in dem noch gegengesteuert werden kann, droht sich zu schließen. Angesichts der Größe der Herausforderung sind alle Ressorts der Bundesregierung dringend zum Handeln aufgefordert und müssen ihren Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise leisten.

Die Bundeswehr muss alle ihr möglichen Schritte gehen und ihren Beitrag leisten, um die Klimakrise zu bewältigen und um zur Einhaltung der Pariser Klimaziele beizutragen. Bereits heute sind Millionen Menschen infolge der Klimakrise gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, da ihre Lebensgrundlage vernichtet wurde. Im vom Planungsamt der Bundeswehr herausgegebenen future report „Umweltdimensionen von Sicherheit“ wird explizit auf die Notwendigkeit, die weltweiten CO2-Emissionen deutlich zu senken, hingewiesen, um die gravierendsten Folgen der Klimakrise abzuwenden. Den sicherheitspolitischen Handlungsdruck hat die Bundeswehr damit zum Teil bereits erkannt und beschrieben. Die Umsetzung muss nun gemeinsam gestaltet werden.

Die Bundeswehr hat als Großorganisation einen erheblichen CO2-Ausstoß. Richtige Entscheidungen können den CO2-Fußabdruck signifikant reduzieren. Bei der Beschaffung von Ausrüstung und Material von Streitkräften werden der Schutz der Soldatinnen und Soldaten und die Leistung bzw. Wirkung priorisiert. Im Rahmen der Auswahlentscheidung müssen die Faktoren CO2-Ausstoß oder Umweltbelastung jedoch ebenso mit bedacht werden. Wenn es um Beschaffungen geht, die keinen direkten militärischen Bezug haben, sollten sie priorisiert werden.

Der Klimaschutzbericht 2018 zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung stellt fest, dass die Emissionen der militärisch genutzten Fahrzeuge unberücksichtigt bleiben. Eine systematische Erfassung ist daher unbedingt notwendig. Andere Staaten, wie zum Beispiel die USA, haben hier bereits einen deutlich besseren Datenbestand über den CO2-Fußabdruck ihrer Streitkräfte vorliegen.

Vor allem auch der Gebäudebereich der Bundeswehr hat einen signifikanten Einfluss auf den Klimaschutz. Angesichts des bestehenden Sanierungs-und Modernisierungsstaus in den über 300 Bundeswehrstandorten hat die Bundeswehr hier Nachholbedarf. Mit nachhaltigen, klimaschonenden Baustoffen, Effizienzsteigerung und der Nutzung von erneuerbaren Energien können sogar Null-oder Plusenergiehausstandards erreicht werden. So könnte die Bundeswehr eine Vorbildfunktion einnehmen. Insbesondere in diesem Bereich besteht ein erhebliches Einsparpotenzial für Treibhausgasemissionen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen

Niklas Wagener

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