Hat Landwirtschaft in Deutschland noch eine Zukunft?

Ja, die Landwirtschaft muss in Deutschland eine Zukunft haben – und das wird sie auch. Die Corona-Pandemie und die Ukrainekrise haben uns deutlich vor Augen geführt, welch fundamentale Bedeutung der heimischen Landwirtschaft für die Ernährungssicherheit in Deutschland zukommt.

Doch unsere Landwirtinnen und Landwirte stehen vor großen Herausforderungen: In Teilen der Bevölkerung fehlt es an Akzeptanz für landwirtschaftliche Produktionsweisen, die rechtlichen Anforderungen an Umwelt-, Natur- und Tierschutz haben die letzten Jahre stark zugenommen, der Klimawandel erhöht aufgrund der zunehmenden Dürren und Unwetter die Gefahr von Ernteausfällen, und die Preise für wichtige Betriebsmittel wie Diesel, Düngemittel und Energie sind die letzten Monate drastisch angestiegen. Für all diese Probleme gilt es Lösungen zu finden.

Innovative Ansätze scheinen hier vielsprechend: Moderne Technologien wie das Precision Farming ermöglichen es beispielsweise, mit geringerem Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz gleich hohe Erträge zu erzielen. Das schont die Umwelt und erhöht die gesellschaftliche Akzeptanz. Und mit modernen Züchtungsmethoden und ackerbaulichen Maßnahmen zum Humusaufbau lässt sich die Toleranz der Kulturpflanzen gegenüber Extremwetterereignissen erhöhen.

Unsere Aufgabe in der Politik ist es nun, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und Planungssicherheit herzustellen, damit diese und weitere Lösungsansätze Eingang in die landwirtschaftliche Praxis finden und die landwirtschaftlichen Betriebe auch bei steigenden Anforderungen an Umweltschutz und Tierwohl eine wirtschaftliche Perspektive haben. Dafür setze ich mich Tag für Tag ein.

Denn eines steht fest: Nur mit unseren heimischen Landwirtinnen und Landwirten können wir die Versorgung der Bevölkerung mit frischen und qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln gewährleisten. Dabei dürfen Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe sowie konventionelle und biologische Landwirtschaft nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Nicole Bauer, MdB