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Nicole Bauer
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Frage von Joschua B. •

Finden Sie, dass die Jugendschutzgesetze zu hart sind und zugunsten der Online-Stores gelockert werden sollten?

Hallo Frau Bauer,

die deutschen Gamer werden durch die strengen Gesetze benachteiligt, da Online-Stores ihre Produkte kaum oder gar nicht hier verkaufen können. Zum Beispiel hat Steam bereits seit geraumer Zeit deutschen Nutzern den Zugang zur 18+-Kategorie verwehrt. Nun geht Steam sogar so weit, Spiele ohne USK-Siegel für Deutsche zu sperren. Ein weiteres Beispiel ist die japanische Plattform DLsite, die deutsche Nutzer blockiert, weil sie Deutsch als Sprache angeboten hatte und dadurch in Konflikt mit den deutschen Gesetzen geriet. Dies frustriert erwachsene deutsche Gamer, die gezwungen sind, auf Piraterie zurückzugreifen, um diese Spiele zu spielen.

Daher die Frage:

Finden Sie, dass die Jugendschutzgesetze zu hart sind und zugunsten der Gaming-Publisher gelockert werden sollten?

Falls nein, erklären Sie bitte, warum Deutsche so behandelt werden und warum ein ausländischer Store sich ausgerechnet für ein bestimmtes Land anpassen muss.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Frage. 

Das Steam Deutschen Nutzern den Zugang zu sogenannten „Adult-Only-Spielen“ verwehrt, war eine eigenständige Entscheidung von Valve. Es gab meines Wissens nach keine Gerichtsverfahren, die einen solchen Schritt verlangt hätte. Die technologischen Möglichkeiten lassen heutzutage eine datenschutzkonforme und sichere Überprüfung des Alters zu – wenn Plattformen diese Möglichkeit verweigern und stattdessen lieber ganze Kategorien unzugänglich machen, liegt das in deren Verantwortung. 

Ganz grundsätzlich halte ich die bestehenden Jugendschutzgesetze für ausreichend und würde sie nicht zugunsten von Gaming-Plattformen lockern. Genauso spreche ich mich aber auch gegen etwaige Verschärfungen aus. 

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