Frage an Nicole Bauer von Philipp P. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Bauer,
schächten ist in Deutschland grundsätzlich nicht gestattet, die Einfuhr von Fleisch im Ausland geschächteter Tiere ist dagegen legal.
Dieses ohnehin schon weiche Verbot wird in der Praxis jedoch weiter aufgeweicht.
https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__4.html
https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__17.html
Zum einen gibt es die Möglichkeit in Deutschland Tiere unter Betäubung zu schächten.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/schlachten-kurs-grub-1.3998717#
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/schlachten-kurs-grub-1.3998717-2
Außerdem wird Fleisch von im Ausland geschächteten Tieren nach Deutschland importiert.
https://youtu.be/MXN2piFmWLo
Die Nachfrager beruft sich auf religiöse Interessen und die Freiheit zum Bekenntnis/Religion.
In Deutschland gilt jedoch die Freiheit sich zu einem Bekenntnis oder einer Religion zu bekennen.
Es gilt jedoch nicht die Freiheit der Bekenntnisse/Religionen alles zu tun, bzw. Narrenfreiheit unter dem Deckmantel der Religion.
Das schächten ist ein mitunter minutenlanger Todeskampf für die Tiere.
Wen Sie sehr starke Nerven haben können Sie sich hier anschauen was schächten für die Tiere bedeutet.
https://www.youtube.com/watch?v=paH6JmVL2FA
Was werden Sie gegen diese Tierquälerei tun?
Mit freundlichen Grüßen
P. P.
Sehr geehrter Herr P.,
Frau Bauer stammt selbst aus einer Landwirtschaft, bei der u.a. Schafe und Ziegen gehalten werden. Sie ist also mit den Praktiken des Schächtens vertraut und lehnt diese auch ab. Die Freien Demokraten lehnen jegliche Form von Tierquälerei ab.
Wir wollen gleichzeitig auch, dass jede Religion ihre Praktiken frei ausüben kann.
Dies darf aber nicht anderen Gesetzen zuwiderlaufen. In Deutschland bedeutet dies, dass Tiere vor der Schlachtung betäubt werden müssen.
Wir nehmen Ihren Hinweis dankbar auf und werden eruieren, inwieweit sich Möglichkeiten der Schlachtung ergeben, um Fleisch zu erhalten, das koscher bzw. halal ist. Eine Tierquälerei unterstützen wir nicht. Wir setzen uns bereits für mehr Tierwohl in Schlachthöfen ein, dazu gehört auch, dass eine Schlachtung für das Tier so schonend wie nur möglich durchgeführt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Anna Däullary
Wissenschaftliche Mitarbeiterin