Frage an Mieke Senftleben von Maria S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
In sogenannten Demokratischen Schulen kann jeder Schüler selbst entscheiden, was, wann und wie er lernt. Entscheidungen, die die Schule als ganzes betreffen, werden von einer Schulversammlung getroffen, in der jeder Schüler und jeder Lehrer bzw. Mitarbeiter eine gleichwertige Stimme hat.
Damit verwirklichen Demokratische Schulen die Ansprüche einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft auf umfassende Selbstbestimmung und Mitbestimmung. Konflikte werden auf der Grundlage demokratisch beschlossener Regeln gelöst. Dies trägt zu einem friedlicheren Miteinander bei.
Das selbstbestimmte Lernen an Demokratischen Schulen steht in Einklang mit neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, wie Lernen funktioniert.
Demokratische Schulen in verschiedensten Ländern der Welt zeigen zum Teil schon seit Jahrzehnten, dass sie funktionieren und ihre Absolventen erfolgreich und zufrieden sind.
In Berlin aber wird es Demokratischen Schulen schwer gemacht. So hat die Gründungsinitiative für eine Sudbury-Schule in Berlin bisher keine Genehmigung für ihr Schulkonzept erhalten. Ich denke, in einer demokratischen Gesellschaft sollte es möglich sein, Demokratische Schulen zu gründen und zu betreiben.
Nicht zuletzt können innovative Schulen in nicht-staatlicher Trägerschaft auch dem staatlichen Schulwesen wichtige Impulse für dessen Weiterentwicklung geben.
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Sudbury-Schule Berlin-Brandenburg ihr Konzept als Schule in Freier Trägerschaft umsetzen kann?
Sehr geehrte Frau Schiffner,
Meiner ersten Antwort konnten Sie sicherlich entnehmen: die FDP steht neuen Schulformen prinzipiell offen gegenüber. Dabei muß jedoch sichergestellt sein, dass die gesteckten Bildungsziele durch die Schüler erreicht werden und der Wissensstand am Ende der Schulzeit den Kriterien einer vergleichbaren staatlichen Schule entspricht. Schließlich müssen wir darauf achten, dass die Absolventen der Schule auch gut gerüstet ins weitere Leben starten können.
Wenn dies sichergestellt ist, habe ich keinerlei Bedenken, wwenn eine Sudbury-Schule in Berlin gegründet werden sollte. Ich weiß, dass es hier sehr engagierte Menschen gibt, die dieses wollen! Das wurde auf der Veranstaltung kürzlich in Kreuzberg sehr deutlich!
Eine engagierte Lehrer- und Eltern- und Schülerschaft sind die Voraussetzung für ein Gelingen von Schulreformen.Die FDP will die Eigenverantwortlichkeit aller Schulen stärken und den Dirigismus und Interventionismus durch die Schulbürokratie auf das notwendige Mindestmaß zurückführen. Vor Ort kann sehr viel besser und effektiver über Schwerpunktsetzung, Qualitätssicherung, Lehr- und Budgetplanung entschieden werden. Der Staat hat sich dann verstärkt um die finanzielle Unterstützung, Beratungsleistungen sowie der Überprüfung der Bildungsstandards zu kümmern. Diese Aufgabe hat er dann mit Nachdruck zu verfolgen.
Herzliche Grüße
Mieke Senftleben
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