Frage an Mieke Senftleben von Götz Philipp L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Senftleben,
ich studiere im 7. Semester prähistorische Archäologie an der FU. Nun fürchte ich aber, dass auch Berlin über kurz oder lang nicht an der Einführung von Studiengebühren herumkommt. Wie steht die FDP zu dieser Problematik? Käme für sie ein Konten-System wie in NRW in Frage?
Mit freundlichen Grüßen, Götz Philipp Lück
Lieber Herr Lück,
Sie haben Recht, Berlin wird wohl nicht um die Einführung von Studienentgelten herumkommen. Damit Forschung und Lehre der Berliner Universitäten auf Top-Niveau bleiben und sie dem gewaltigen Ansturm gerecht werden können, wollen wir den Hochschulen selbst die Möglichkeit einräumen, nach oben begrenzte Studienentgelte (max. 600€) zu erheben. Die Studiengebühren sollen ausschließlich den Hochschulen zu Gute kommen und nicht andere Löcher im Haushalt stopfen. Die Hochschulen wissen doch selbst am besten, wo das eingenommene Geld am sinnvollsten zu investieren ist. Öffentliche Zuschüsse sollen in diesem Zuge aber nicht gekürzt werden.
Damit schlechte finanzielle Verhältnisse nicht automatisch zum Hinderungsgrund für ein Studium werden, sollen Stipendien- und Darlehensmodellen helfen, praktisch jedem ein Studium zu ermöglichen. Diese können nach Eintritt ins Berufsleben sukzessiv zurückgezahlt werden.
Die FDP setzt sich ferner für ein Bildungsgutscheinsystem zwischen den Bundesländern ein. Jeder Student bekommt von seinem Heimbundesland einen Gutschein, der an einer Hochschule seiner Wahl eingelöst werden kann. Damit beteiligt sich jedes Bundesland an der Ausbildung seiner Studierenden, egal wo diese studieren. So werden Hochschulen mit großem Andrang finanziell belohnt und sie können die Zahl ihrer Studienplätze erhöhen.
Herzliche Grüße und einen schönen Tag - ihre Mieke Senftleben