Frage an Mieke Senftleben von Adrian B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Liebe Frau Senftleben,
wer sich in einer öffentlichen Berliner Schule als Elternvertreter engagiert, muss lernen, dass viele Missstände an den Schulen ihren Ursprung in der Schulverwaltung der Bezirke haben. So weist die Schulverwaltung den Schulen neue Lehrer oft erst kurz vor Beginn des neuen Schuljahrs zu, wenn die Stundenpläne längst stehen. Eine Quelle steten Ärgernisses sind auch die permanenten, von der Schulverwaltung verordneten sogenannten Reformen nach dem Motto "rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln". Das bindet an den Schulen viel kostbare Zeit und niemand hat etwas davon. Hinzu kommt, dass für die "Reformen" natürlich kein Geld zur Verfügung steht. Ein besonders prägnantes Beispiel ist meines Erachtens, dass vor kurzem zwei Schulen "per ordre du moufti" zu einer Schule zusammengelegt wurden, die Gebäude aber so weit auseinander lagen, dass die Kinder jeweils ihre Pause mit dem Hin- und Rückweg verbringen. Unsere Kinder haben es nicht verdient, die Versuchskaninchen für überspannte und teilweise wohl auch ideologisch einseitig festgelegte pädagogische "Fachkräfte" in der Berliner Schulverwaltung abzugeben. Was wird die Berliner FDP hieran ändern?
Mit den besten Grüßen,
A. B.
Sehr geehrter Herr Bothe,
Berichte wie Ihre sind unser stetiger Ansporn, uns für die größtmögliche Freiheit für die Berliner Schulen stark zu machen! Wir wissen, dass Schulen sehr viel besser selbständig arbeiten könnten, wenn der Bildungssenator ihnen dazu das Geld und die Gestaltungsfreiheit geben würde - genau das werden wir tun. Im Gegensatz zum derzeitigen Bildungsverwaltungssystem mit all den Vorschriften und Bevormundungen, wollen wir, dass Schulen eigenverantwortlich arbeiten können. Wir wollen die Verbesserung der Schulqualität durch ein zukunftstaugliches Finanzierungssystem über Schulgutscheine erreichen: Die Schulen erhalten ein eigenverantwortetes Budget und können ihr Personal selbst einstellen. Das Geld dazu bringen Schüler mit Schulgutscheinen an die Schule ihrer Wahl mit. Die Höhe der Schulgutscheine berücksichtigt auch den individuellen Förderbedarf, so dass das Förderbudget auch gleich mitgebracht wird. Die Schulen können sich durch ihre neue Gestaltungs- und Personalfreiheit ganz der individuellen Förderung widmen und hängen nicht mehr am bevormundenden Gängelband der Bildungsverwaltung. Eltern und Schüler können sich erstmals frei unter allen Schulen - egal ob staatlich oder privat - die Schule aussuchen, die optimal zu den Talenten und Begabungen passt und die vor allem in der Vergangenheit bewiesen hat, dass sie die bestmögliche individuelle Förderleistung aus den zur Verfügung gestellten Mitteln herausgeholt hat. Durch das eigenverantwortete Budget und die Gestaltungsfreiheit vor Ort können so auch endlich die engagierten Lehrer, Schüler und Eltern vor Ort Ihr Engagement in die Tat umsetzen, anstatt frustriert vor der Bildungsverwaltung demonstrieren zu müssen und sich von Bürokraten belehren zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Mieke Senftleben